Hartnäckige US-Kerninflation: Doch "higher-for-longer"-Zinsen?
Das von der Fed bevorzugte Maß für die zugrunde liegende US-Inflation werde langsamer zurückgehen, was wiederum die Zinssätze länger hoch halten dürfte, so das Ergebnis der jüngsten Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen.
- Das von der Fed bevorzugte Maß für die zugrunde liegende US-Inflation wird langsamer zurückgehen.
- Die Prognosen für den jährlichen Kernindex der privaten Konsumausgaben wurden angehoben.
- Die Fed wird die Zinssätze länger hoch halten und erst ab Mitte 2024 mit Zinssenkungen reagieren.
Die Wirtschaftswissenschaftler haben ihre Prognosen für den jährlichen Kernindex der privaten Konsumaisgaben (PCE) bis Ende nächsten Jahres weitgehend angehoben, so die Ergebnisse der November-Umfrage. Das Maß, das die volatilen Kategorien Lebensmittel und Energie ausschließt, wird Ende 2024 bei 2,5 Prozent erwartet, gegenüber 2,4 Prozent in der Umfrage vom letzten Monat.
Inzwischen wird davon ausgegangen, dass der PCE-Gesamtindex bis Mitte 2024 schneller zurückgehen wird als bisher angenommen. Diese Messgröße hat in den vergangenen Monaten eine stärkere Disinflation gezeigt, was vor allem auf einen Rückgang der Energiepreise zurückzuführen ist.
Zwar deuten die jüngsten Berichte auf einen nachlassenden Preisdruck hin, Fed-Vertreter haben aber wiederholt darauf hingewiesen, dass sie nachhaltige Anzeichen einer Abkühlung sehen müssen, bevor sie die Inflation für besiegt erklären. Die politischen Entscheidungsträger bevorzugen die Kerninflationsrate als besseren Indikator für den zugrunde liegenden Preisdruck.
Obwohl Ökonomen immer noch davon ausgehen, dass die Fed im zweiten Quartal des nächsten Jahres mit der Lockerung der Geldpolitik beginnen werde, erwarten sie nun, dass die Zentralbank die Zinssätze bis Ende 2025 höher halten wird. "Die jüngste Verlangsamung der Inflation, des Beschäftigungswachstums und der Verbraucherausgaben stützt unsere Einschätzung, dass die Fed die Zinserhöhungen für diesen Zyklus abgeschlossen hat. Da die Inflation jedoch nach wie vor hoch ist und nur allmählich zurückgehen wird, wird die Fed mit einer Zinssenkung bis Mitte 2024 warten, und die Lockerung der Politik wird schrittweise erfolgen", zitiert Bloomberg Kathy Bostjancic, Chefvolkswirtin bei Nationwide Life Insurance.
Obwohl man davon ausgeht, dass stärkere Verbraucher- und Staatsausgaben die US-Wirtschaft kurzfristig stützen werden, erwarten Ökonomen jetzt eine deutliche Verlangsamung der privaten Investitionen, die das wirtschaftliche Wachstum bis Anfang 2025 dämpfen werde.
"Da die verfügbaren Realeinkommen der Haushalte ins Minus drehen, die Ersparnisse der Pandemie-Ära bei den unteren Einkommensgruppen Anzeichen der Erschöpfung zeigen und die Kreditaufnahme zurückgeht, erwarten wir, dass die Fed ab dem zweiten Quartal mit Zinssenkungen reagieren wird", sagte James Knightley, internationaler Chefökonom bei der ING.
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Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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