Berichtssaison
Plus sechs Prozent: Cannabis-Aktie Tilray geht nach Zahlen steil!
Nach dem Einstieg in das Geschäft mit Getränken kann das Zahlenwerk des kanadischen Cannabiskonzerns überzeugen: Tilray ist auf dem Weg zu Profitabilität.
- Tilray ist auf dem Weg zu Profitabilität im Geschäft mit Getränken.
- Diversifizierung zahlt sich aus, Umsätze mit Getränken steigen.
- Ausblick überzeugt, Jahresergebnis und Cashflow sollen positiv sein.
Die Berichtssaison läuft langsam heiß. Nach den Quartalszahlen des Finanzdienstleisters Jefferies gestern Abend hat heute in der Vorbörse das kanadische Cannabis-Unternehmen Tilray sein Zahlenwerk vorgestellt – und das kann sich durchaus sehen lassen.
Diversifizierung zahlt sich aus
Mit Spannung war erwartet worden, wie sich der im Herbst vergangenen Jahres bekannt gegebene Einstieg in das Geschäft mit Erfrischungsgetränken auf die Profitabilität auswirken würde; das eigentliche Cannabis-Geschäft war aufgrund eines Angebotsüberhangs bislang operativ nicht erfolgreich.
Tatsächlich scheint sich die Diversifierzierung auszuzahlen, denn wenngleich Tilray mit einem Umsatz von 194 Millionen US-Dollar die Konsensschätzung um eine Millionen US-Dollar verfehlte, landete der Gewinn bei 0,00 US-Dollar pro Aktie. Hier hatten Analysten mit einem Fehlbetrag von 0,05 US-Dollar pro Aktie gerechnet.
Auf dem Weg zu nachhaltiger Profitabilität
Während die Erlöse im Cannabis-Geschäft gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf 67 Millionen US-Dollar geklettert sind, legten die Umsätze mit Erfrischungsgetränken und Craft-Bieren um sensationelle 117 Prozent auf 47 Millionen US-Dollar zu. Hier macht sich bezahlt, insgesamt acht reichweitenstarke Marken von Anheuser-Busch übernommen zu haben.
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Für eine Verbesserung der Ertragslage sorgte nicht nur der Umsatzanstieg, sondern auch Kosteneinsparungen. Die Ausgaben für das operative Geschäft sanken gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 89,2 Millionen US-Dollar. Kann Tilray diesen Trend fortsetzen, winkt die dauerhafte Profitabilität.
Auch der Ausblick überzeugt
In der Vorbörse wird das Unternehmen mit Kursgewinnen von sechs Prozent belohnt. Neben der verbesserten Ertragslage dürfte der Jahresausblick überzeugen. Das Management peilt für das Geschäftsjahr 2024 ein operatives Ergebnis von 68 bis 78 Millionen US-Dollar an, der Cashflow soll erstmals, wenn auch noch bereinigt, positiv sein.
Damit könnten Investoren Sorgen um die Tragfähigkeit des Geschäftsmodelles ad acta legen, auch hätte Tilray keinen Anlass mehr, Aktionäre etwa durch die Herausgabe neuer Anteilsscheine zu verwässern.
Fazit: Bei Cannabis geht wieder etwas
Der Einstieg in ein bereits gewinnträchtiges Business war clever, denn so kann weiteres Wachstum im Kerngeschäft querfinanziert werden, ohne Kapitalmaßnahmen ergreifen zu müssen.
Dass das in Summe zu Profitabilität schon jetzt geführt hat, gefällt Anlegern zurecht: Tilray ist auf dem besten Weg zu einem seriösen und aussichtsreichen Investment – auch ohne dabei auf weitere Legalisierungsmaßnahmen zu hoffen müssen.
Die Tilray Brands Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +5,53 % und einem Kurs von 2,25EUR auf Tradegate (09. Januar 2024, 14:59 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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