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    Earnings Season  44217  0 Kommentare Stunde der Wahrheit: Platzt morgen die KI-Blase?

    Bei Halbleitergigant Taiwan Semiconductor ist alles Kunde, was Rang und Namen hat. Gelingt es dem Auftragsfertiger mit seinem Zahlenwerk, die hohen Bewertungen in der Branche zu rechtfertigen?

    Für Sie zusammengefasst
    • Taiwan Semiconductor muss gute Argumente für hohe Bewertungen liefern.
    • Erwartungen an das Zahlenwerk und den Ausblick sind hoch.
    • Umsatz und Gewinn pro Aktie sind entscheidend, besonders für KI-Halbleiter.

    Branchenbewertungen erlauben morgen keine Schwäche

    In der an Fahrt aufnehmenden Quartalssaison sind morgen alle Augen auf den weltgrößten Hersteller von Halbleitern Taiwan Semiconductor gerichtet. Das Unternehmen wird seinen Vierteljahresbericht vorstellen – und muss dem Markt dringend gute Argumente dafür liefern, die zum teils enorm hohen Bewertungen im Halbleitersegment zu rechtfertigen:

      AMD Broadcom Intel Marvell Nvidia Qualcomm TSMC
    KGVe 2024 59,8 23,8 49,3 43,4 46,1 15,4 19,7
    Diff. 5Y Avg. +41,1 % +49,8 % +132,7 % +28,1 % +1,3 % -9,6 % -9,1 %

     

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    Erwartungen hoch – vielleicht zu hoch?

    Der seit einem Jahr anhaltende Hype um künstliche Intelligenz hat vielen Anlegerinnen und Anlegern nicht nur hohe Gewinne, sondern den daran beteiligten Aktien teilweise auch horrende Bewertungen beschert – sowohl in absoluten Zahlen ausgedrückt als auch gegenüber dem jeweils für die Aktie geltenden Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

    Nachdem Halbleiteraktien wie AMD und Nvidia, angetrieben von einem neuen Upgrade der Analysten von Barclays, gestern noch einmal den Turbo zünden konnten, steht der im Auftrag der beiden Überflieger produzierende Halbleiterhersteller erst recht in der Pflicht, nicht nur ein gutes Zahlenwerk, sondern auch einen optimistischen Ausblick zu präsentieren.

    Umsatz bereits abzuschätzen, Gewinn pro Aktie offen

    Bei den Erlösen dürfte es nach Veröffentlichung des monatlichen Umsatzberichtes in der vergangenen Woche kaum Überraschungen geben. Der aus den vergangenen drei Monatsmeldungen konsolidierte Umsatz beläuft sich auf 19,9 Milliarden US-Dollar. Während Analysten mit 19,57 Milliarden US-Dollar rechnen, hatte das Unternehmen in seiner letzten Bilanzkonferenz 18,8 bis 19,6 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt.

    Deutlich spannender dürfte der pro Aktie erzielte Gewinn werden. Im vergangenen Quartal gelang den Taiwanern ein Gewinn von 1,29 US-Dollar pro Aktie, nun sind 1,37 US-Dollar geschätzt.

    Während gegenüber dem vergangenen Quartal eine leichte Verbesserung des Betriebsergebnisses zu erwarten ist, dürfte der Vorjahresvergleich angesichts eines Gewinns von 1,81 US-Dollar pro Aktie in Q4/2022 mit einem Minus von 24,7 Prozent schwach ausfallen.

    Zwar waren im vergangenen Jahr KI-Halbleiter stark nachgefragt, dafür aber schwächelte das Geschäft mit für Smartphones, Unterhaltungselektronik und die Automobilindustrie benötigten Halbleitern.

    Auf diese Segmente kommt es morgen besonders an

    Mit Argusaugen dürfte auch die Umsatzentwicklung bei den einzelnen Strukturbreiten verfolgt werden – die nämlich lassen unmittelbar darauf schließen, wie groß der Anteil am Geschäft mit Halbleitern für das Anlernen und Betreiben künstlicher Intelligenz tatsächlich ist:

    TSM_Revenue.jpg

    Für Rückschlusse auf AI-Chips sind der 7- und 5-Nanometer-Prozess zu beachten. So wird etwa Nvidias Verkaufsschlager A100 im 7-Nanometer-Prozess gefertigt, AMDs MI300X wird mit einer Strukturbreite von fünf Nanometern hergestellt.

    Rückschlüsse über den Verkaufserfolg von Apples iPhone 15, die jüngsten Zahlen aus China sowie eine seltene Preissenkung stimmten zuletzt negativ, lassen sich dagegen aus der Entwicklung im 3-Nanometer-Prozess ziehen.

    Sollten hier kräftige Steigerungen zu beobachten sein, dürfte das Rückenwind für AMD, Nvidia, Apple und andere Unternehmen bedeuten. Ein Stagnieren hingegen kann sich die Halbleiterbranche angesichts der sehr stark ins Jahr gestarteten Aktien kaum erlauben.

    Zahlen, Segmentumsätze, Ausblick: Hier muss morgen alles stimmen!

    Neben einem insgesamt starken Vierteljahresbericht und einer möglichst guten Entwicklung bei den für KI-Halbleitern relevanten Fertigungsprozessen sollte auch der Ausblick möglichst positiv ausfallen: Die oben abgebildeten Bewertungsvielfache spiegeln die aktuell optimistischen Markterwartungen der Analysten wider.

    Sollte Taiwan Semiconductor mit seinen Umsatzerwartungen auf die Bremse treten, könnten sich die Schätzungen über die in diesem Jahr zu erwartenden Gewinne als zu hoch entpuppen – und die Bewertungsvielfache dementsprechend noch deutlich höher sein.

    Das Management des Auftragsfertigers gilt als äußerst konservativ, das birgt die Gefahr, dass die Umsatzprognose enttäuschen könnte. Sollte sich Taiwan Semiconductor aber optimistisch zeigen, wäre das umso höher einzuschätzen und dürfte bei Halbleiteraktien zu einem Dammbruch nach oben führen.

    Taiwan Semiconductor Manufacturing

    +1,26 %
    +9,11 %
    +0,88 %
    +18,03 %
    +67,62 %
    +13,83 %
    +215,61 %
    +587,03 %
    +1.553,52 %
    ISIN:US8740391003WKN:909800

    Die Aktie schaut dem Rest der Branche hinterher

    Das Papier von TSMC selbst ist viel weniger gut gelaufen, als die Aktien der Unternehmen, die hier ihre Halbleiter fertigen lassen. Ein Cup-and-Handle-Pattern in den Jahren 2021/22 konnte nicht nach oben aufgelöst werden, dementsprechend kam es zu einem Abwärtstrend.

    Zwar gelang im November 2022 eine bis heute anhaltende Trendwende, von neuen Allzeithochs ist Taiwan Semiconductor anders als AMD, Nvidia und Co. aber noch weit entfernt. Hier besteht Nachholbedarf, auch weil die Aktie im Branchenvergleich recht moderat bewertet ist.

    Am Optionsmarkt ist eine Kursbewegung von 4,2 Prozent eingepreist. Mit einem Anteil von 53 Prozent aller offenen Kontrakte sind Call-Optionen leicht im Vorteil, der Bias liegt also auf der Long-Seite.

    Politische Spannungen sind ein schwaches Argument für die Underperformance

    Ein Grund für die Underperformance gegenüber dem Rest der Branche sind die politischen Spannungen mit der Volksrepublik China, die die Unabhängigkeit Taiwans immer wieder in Frage stellt und mit einer Invasion droht.

    Kurios ist aber, dass dies in den Aktien anderer Halbleiterunternehmen, die ja selbst überwiegend über keine eigene Halbleiterfertigung verfügen und die Produktion an TSMC, Samsung und zunehmend auch Intel ausgelagert haben, keine Rolle zu spielen scheint.

    Platzt der Knoten für TSMC oder die Bewertungsblase der Branche?

    Vielmehr als dem Rest der Branche könnte ein positiver Quartalsbericht daher morgen vor allem der Aktie von Taiwan Semiconductor auf die Sprünge helfen. Sollten sich allerdings Schwächen zeigen, müssen sich Anleger auf Gewinnmitnahmen in der Branche einstellen – und zwar auf solche, die sich gewaschen haben!

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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    Verfasst vonMax Gross

    Earnings Season Stunde der Wahrheit: Platzt morgen die KI-Blase? Bei Halbleitergigant Taiwan Semiconductor ist alles Kunde, was Rang und Namen hat. Gelingt es dem Auftragsfertiger mit seinem Zahlenwerk, die hohen Bewertungen in der Branche zu rechtfertigen?

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