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     881  0 Kommentare Unternehmer, Manager und Polizisten morden besonders oft im Tatort - Seite 2

    Diese Darstellung entspricht dem in der Vorurteilsforschung entwickelten "Stereotype Content Model", wonach Reiche überwiegend als kalt, aber kompetent wahrgenommen werden. Nur neun Reiche wurden zu Beginn der Filme mit einem positiven Charakter dargestellt. Am Ende des Filmes hatte sich das Bild etwas verschoben, weil acht Reiche während des Filmes eine Läuterung erfuhren. Daher war die Zahl der Reichen mit einem guten Charakter beim Abspann höher als zu Beginn des Filmes – aber immer noch deutlich niedriger als die Zahl der Reichen mit einem negativen Charakter und auch deutlich niedriger als die Zahl der nichtreichen Kontrastpersonen mit positivem Charakter. Von 40 nichtreichen Kontrastpersonen haben zu Beginn des Filmes 24 einen positiven Charakter (am Ende des Filmes sind es sogar 30), und sie sind zugleich kompetent. Nur sechs Nicht-Reiche werden zu Beginn mit einem negativen Charakter dargestellt, am Ende ist es sogar nur noch ein einziger. Wir haben auch belegt, wie stark negative Frames über Reiche in Hollywoodfilmen sind. 

    Der eiskalte Reiche im Krimi – schon bei Derrick

    Reiche werden in Filmen oft so dargestellt, wie es dem erwähnten Stereotype Content Model entspricht. Und dies ist kein neues Phänomen. Dafür zwei Beispiele aus der TV-Kriminalserie „Derrick“, die 1974 bis 1998 gesendet wurde. Da diese Serie die weltweit meistverkaufte deutsche Fernsehserie war (sie wurde in über 100 Ländern ausgestrahlt) entsprechen die Stereotype, mit denen hier gearbeitet wurde, offenbar nicht nur den Gefühlen eines deutschen Publikums, sondern auch denen der Zuschauer in vielen anderen Ländern. Unter dem Titel „Eine eiskalte Nummer“ wurde folgende Geschichte erzählt:

    Zwei Männer brechen in eine Luxusvilla ein. Der Hausbesitzer ist offenbar sehr vermögend, fährt einen Jaguar. Er überrascht die Einbrecher, zeigt jedoch weder Angst noch irgendeine andere Emotion, wirkt fast roboterhaft in seinen Gesten, in der Sprache und der Handlungsweise. Er analysiert die Situation kalt und bietet den Einbrechern ein Geschäft an: Er lässt sich von der Bank 20.000 D-Mark nach Hause bringen: „Mein Angebot“. Der Reiche macht sich über die Emotionen der Verbrecher lustig: „Sie haben ja Schweiß auf der Stirn… Ein Whisky wird Ihnen gut tun, dann werden Sie Ihre Aufregung verlieren.“ Der Einbrecher, der im Unterschied zum Reichen sehr aufgeregt ist, sagt zu ihm: „Sie sind ne eiskalte Nummer.“ (Weiter auf Seite 3)


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Unternehmer, Manager und Polizisten morden besonders oft im Tatort - Seite 2 „Der Mörder ist immer der Gärtner“, das war gestern. Heute sind es, wie eine aktuelle Auswertung zeigt, vor allem Unternehmer und Manager.

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