Interesse von Bezos?
Boeing prüft den Verkauf von Rüstungs-Töchtern wegen anhaltender Krise
Der Airbus-Konkurrent Boeing will sich über den Verkauf einiger Rüstungs-Sparten Mittel verschaffen, um die aktuelle Krise zu meistern. Die Hintergründe.
- Boeing erwägt Verkauf von Rüstungssparten, um Krise zu bewältigen.
- Finanzberater sondieren potenzielle Käufer für verschiedene Einheiten.
- Aktie steigt nach Informationen, Boeing prüft auch Verkauf von ULA-Anteil.
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Boeing erwägt den Verkauf von mindestens zwei seiner Rüstungsgeschäfte, da der angeschlagene Flugzeughersteller mit der größten Krise seit Jahren kämpft. Finanzberater hätten im Auftrag von Boeing potenzielle Käufer kontaktiert, um das Interesse an mehreren kleineren Einheiten auszuloten, erklärten mit den Gesprächen vertraute Personen gegenüber Bloomberg.
Die Bemühungen seien seit etwa einem Jahr im Gange, also schon vor dem Unfall am 5. Januar, der den Flugzeughersteller unter intensive Beobachtung gestellt habe, hieß es. Zu den Vermögenswerten, die möglicherweise verkauft werden, gehöre die Boeing-Einheit Digital Receiver Technology, die Produkte für staatliche Geheimdienst- und Verteidigungskunden herstellt. Auch für einige Verteidigungsprogramme in der globalen Dienstleistungssparte des Unternehmens seien potenzielle Käufer sondiert worden.
Der Flugzeughersteller habe bereits den Verkauf seiner Tochtergesellschaft Argon ST in Erwägung gezogen, dieser Prozess sei jedoch auf Eis gelegt worden. Im Jahr 2010 hatte das Unternehmen Argon – ein Unternehmen, das militärische Führungs-, Überwachungs- und Aufklärungssysteme herstellt – für rund 775 Millionen US-Dollar erworben.
Die Aktie stieg nach Bekanntgabe der Informationen um bis zu 1,1 Prozent und ging bei 181,14 US-Dollar 0,7 Prozent fester aus dem Handel. Die Boeing-Aktie hat in diesem Jahr 28 Prozent ihres Wertes verloren, doppelt so viel wie das zweitschlechteste Unternehmen im Dow Jones Industrial Average.
Das Unternehmen prüfe auch weiterhin Optionen für seinen Anteil an United Launch Alliance (ULA), dem Raketenstart-Joint-Venture mit Lockheed Martin, sagten die Personen. Bereits im Januar gab es Berichte, wonach ULA das Interesse von Blue Origin, der Raumfahrttochter von Amazon-Chef Jeff Bezos, geweckt habe.
Boeing habe noch keine endgültige Entscheidung über den Verkauf getroffen und die Pläne könnten sich noch ändern, sagten die Personen. Das Unternehmen überprüfe sein Portfolio regelmäßig, so die Personen. Jeder Verkauf von Rüstungsgütern würde einer Prüfung durch das Pentagon unterliegen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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