BoJ erhöht die Zinsen – und der Yen schwächelt dennoch - Seite 3
Passend dazu haben die Mitglieder des Ölkartells Opec+ am 3. März verkündet, dass sie ihre freiwilligen Förderkürzungen bis ins 2. Quartal 2024 verlängern werden. Zuvor hatte die OPEC+ im November eine freiwillige Reduzierung der Öl-Förderung von insgesamt etwa 2,2 Millionen bpd für das 1. Quartal 2024 beschlossen.
Ukrainische Angriffe auf russische Öl-Infrastruktur
Hinzu kommt, dass die Ukraine in den vergangenen Tagen und Wochen verstärkt russische Öl-Infrastruktur angegriffen hat. Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurden die russischen Öl-Kapazitäten durch den Beschuss ukrainischer Drohnen im 1. Quartal 2024 um 7 % reduziert. Andere Schätzungen gehen davon aus, dass sogar 10 % bis 15 % des russischen Raffineriepotenzials getroffen worden sein könnten.
Torbjorn Tornquist, Leiter eines internationalen Handelsunternehmens für Rohstoffe berichtet, dass die ukrainischen Drohnenangriffe die russische Wirtschaft rund 600.000 Barrel raffiniertes Öl täglich gekostet haben. JPMorgan Chase & Co vermutet, dass die Kapazitäten der russischen Raffinerien durch die Attacken und die daraus folgenden Ausfälle pro Tag sogar um 900.000 Barrel schrumpfen könnten.
Entsprechende Meldungen haben den Ölpreis alleine in den vergangenen 5 Handelstagen um 7,4 % bzw. in 7 Handelstagen um fast 8,6 % anspringen lassen.
Rudert die Fed angesichts anhaltender Inflationsrisiken zurück?
Bei der letzten USD/JPY-Analyse vom 7. März hatte ich bereits die Frage gestellt, ob die Fed angesichts des hohen Wachstums bezüglich baldiger Leitzinssenkungen zurückrudert (siehe „Der EZB wurde die Show gestohlen“). Nun kann man auch die Frage stellen, ob die Fed heute wegen anhaltender Inflationsrisiken durch die gestiegenen Ölpreise zurückrudert.
Es gab bereits die Wortmeldung eines Fed-Mitglieds, wonach die Notenbank die Zinsschraube in diesem Jahr womöglich nur maximal zweimal, eventuell sogar nur einmal lockern wird, statt der bislang anvisierten drei Mal. Und am 6. Februar brachte ich eine Zinsanhebung statt Zinssenkungen ins Spiel, über die einen Monat später auch das Fed-Mitglied Michelle Bowman sprach.
Die Zinsdifferenz wird sich daher wohl nicht so schnell zugunsten des japanischen Yen entwickeln, weshalb sich die Rahmenbedingungen für Short-Trades auf den USD/JPY inzwischen deutlich verschlechtert haben. Vielmehr sieht es charttechnisch nun so aus, also würde sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen. Das wird aber auch stark davon abhängen, wie sich die US-Notenbank heute äußert.
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Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)