Auslieferungsziel gekappt
Auch das noch: BYD-Konkurrent Li Auto mit schockierender Prognosesenkung!
Das aufstrebende chinesische E-Auto-Start-up muss Probleme mit seinem neuesten Fahrzeugmodell einräumen und die Auslieferungsprognose für das laufende Quartal drastisch kürzen.
- Produktion und Auslieferungsprognose gekürzt
- Probleme mit neuestem Fahrzeugmodell
- Anleger entsetzt, Aktie verliert an Wert
Was ist denn bei Li Auto los? Der fulminant in dieses Börsenjahr gestartete Konkurrent von BYD und Tesla präsentiert sich seit einigen Tagen völlig von der Rolle. Bereits am Montag brachen die Papiere nach einem negativen Analystenkommentar um 12 Prozent ein.
Produktions- und Auslieferungsziel gekürzt
Am Donnerstag dürften sich die Verluste mehren, denn Li Auto musste Probleme bei der Produktion seines neuesten Fahrzeugmodells einräumen und die Auslieferungsprognose für das laufende Quartal drastisch kürzen.
Stellte der auf Range-Extender spezialisierte Hersteller von Elektrofahrzeugen in seiner Verkaufsprognose bislang 100.000 bis 103.000 Auslieferungen in Aussicht, musste dieses Ziel um knapp ein Viertel auf 76.000 bis 78.000 Fahrzeuge gekappt werden.
Management irritiert mit Kurswechsel
Xiang Li, Gründer und CEO des Unternehmens, räumte außerdem ein, dass es in der Produktion des für sieben Personen ausgelegten Vans Li MEGA zu erheblichen Problemen gekommen ist und stellte für die Zukunft in Aussicht, sich wieder verstärkt an den Bedürfnissen der Kernzielgruppe zu orientieren.
Bislang richtete sich Li Auto mit Premium-Limousinen an eine gutverdienende Zielgruppe, der MEGA sollte sich vor allem an finanzkräftige Familien richten und wurde erst im Herbst offiziell vorgestellt. Die Äußerungen des Firmenlenkers allerdings lesen sich, als würde das Unternehmen dem Modell bereits wieder den Rücken kehren. Das irritiert Anleger völlig zurecht.
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Die zeigen sich über den Schlingerkurs sowie die gekürzte Quartalsprognose entsetzt und schicken das Papier vorbörslich mit einem Minus von sieben Prozent in den Keller. Im am Donnerstag starken Handel an der Börse in Hongkong konnte Li Auto noch ein Prozent zulegen.
Sollte es im regulären Handel nicht noch zu einem überraschenden Rebound der Aktie kommen, sind seit dem Wochenauftakt Verluste in Höhe von 16 Prozent angefallen. Die bislang positive Bilanz in diesem Jahr ist damit völlig ruiniert. Wenigstens gegenüber dem Vorjahr notiert die Aktie noch gut 40 Prozent im Plus.
Spätestens im Unterstützungsbereich zwischen 30 und 27,50 US-Dollar müssen sich die Käufer allerdings ins Zeug legen, andernfalls dürfte der im vergangenen Frühjahr gestartete Aufwärtstrend irreparable Schäden nehmen.
Fazit: Aktie disqualifiziert sich, Anleger setzen auf BYD
Li Auto startete stark in das Börsenjahr 2024 und fuhr der Konkurrenz von BYD und Tesla davon. Seit dem letzten Zulassungsbericht gelingt der Aktie allerdings überhaupt nichts mehr, am Donnerstag verschärft das Unternehmen das Problem und irritiert mit einer gesenkten Auslieferungsprobleme sowie dem Eingeständnis, dass man mit dem Familien-Van MEGA eine unpassende Käufergruppe ins Visier genommen haben könnte – kurz nachdem das Fahrzeug überhaupt erst vorgestellt wurde.
Die Aktie gerät auch am Donnerstag unter Druck und qualifiziert sich damit vorerst nicht mehr für eine Outperformance. Ob der aktuelle Rücksetzer kaufenswert ist, wird sich erst nach einer erfolgreichen Bodenbildung zeigen. Bis dahin sind die Papiere von BYD klar die bessere Wahl!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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