SOS Nordseekrabbe - gemeinsames Handeln erforderlich
Berlin (ots) - Die Krabbenfischer in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden
haben sich dem nachhaltigen Umgang mit den Krabbenbeständen und dem Wattenmeer
verschrieben und 2017 das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei erhalten.
Doch aktuelle Herausforderungen gefährden den Erhalt dieses Zertifikats und die
nachhaltige Zukunft der Krabbenbestände.
Die Nordsee-Krabbenfischer kennen die Launen der Natur nur zu gut - mal gibt es
ertragreiche Jahre, mal weniger. Die beliebten Nordseekrabben kommen und gehen
wie Ebbe und Flut. In den letzten Jahren jedoch verzeichnen die Krabbenfischer
kontinuierlich niedrige Fangmengen. Die Anzeichen, dass sich der Bestand auf
einem historisch niedrigen Niveau befindet, mehren sich und bringen die Fischer
in eine schwierige wirtschaftliche Lage. Neben den niedrigen Fangmengen kämpfen
die Erzeugergemeinschaften mit gestiegenen Betriebskosten, der Notwendigkeit, in
eine alternde Flotte zu investieren, und kaum auskömmlichen Erzeugerpreisen.
Diese Misere und fehlende wirtschaftliche Anreize haben dazu geführt, dass
einige niederländische Krabbenfischer aus dem gemeinsamen MSC-Zertifikat
ausgestiegen sind, um Fangbeschränkungen zum Schutz des Bestands zu umgehen.
Eine besorgniserregende Entwicklung, die den langfristigen Erhalt der
Nordseekrabbe gefährdet.
haben sich dem nachhaltigen Umgang mit den Krabbenbeständen und dem Wattenmeer
verschrieben und 2017 das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei erhalten.
Doch aktuelle Herausforderungen gefährden den Erhalt dieses Zertifikats und die
nachhaltige Zukunft der Krabbenbestände.
Die Nordsee-Krabbenfischer kennen die Launen der Natur nur zu gut - mal gibt es
ertragreiche Jahre, mal weniger. Die beliebten Nordseekrabben kommen und gehen
wie Ebbe und Flut. In den letzten Jahren jedoch verzeichnen die Krabbenfischer
kontinuierlich niedrige Fangmengen. Die Anzeichen, dass sich der Bestand auf
einem historisch niedrigen Niveau befindet, mehren sich und bringen die Fischer
in eine schwierige wirtschaftliche Lage. Neben den niedrigen Fangmengen kämpfen
die Erzeugergemeinschaften mit gestiegenen Betriebskosten, der Notwendigkeit, in
eine alternde Flotte zu investieren, und kaum auskömmlichen Erzeugerpreisen.
Diese Misere und fehlende wirtschaftliche Anreize haben dazu geführt, dass
einige niederländische Krabbenfischer aus dem gemeinsamen MSC-Zertifikat
ausgestiegen sind, um Fangbeschränkungen zum Schutz des Bestands zu umgehen.
Eine besorgniserregende Entwicklung, die den langfristigen Erhalt der
Nordseekrabbe gefährdet.
Die deutsche Nordseekrabbenfischerei ist seit 2017 MSC-zertifiziert und
engagiert sich stark dafür, den ökologischen Einfluss der Krabbenfischerei zu
verstehen und zu minimieren. Erfolgreiche Forschungsprojekte wie CRANMAN (https:
//www.thuenen.de/de/fachinstitute/seefischerei/projekte/selbst-management-in-der
-garnelenfischerei-cranman) und CRANIMPACT (https://www.thuenen.de/de/fachinstit
ute/seefischerei/projekte/auswirkungen-der-garnelenfischerei-auf-den-meeresboden
-cranimpact) , die zusammen mit dem Thünen-Institut durchgeführt wurden, belegen
dieses Engagement. Aktuell läuft das Forschungsprojekt CRANMAN II
(https://www.ezdk.de/index.php/presse/nachrichten/143) , das erforscht, warum
die Krabbenbestände zurückgehen, um das Fischereimanagement präziser
weiterzuentwickeln. Nur wenn die Faktoren für eine ausreichende Entwicklung des
Krabbennachwuchses bekannt sind, können die Fischer gezielt Maßnahmen ergreifen,
um diese zu unterstützen. Ein gemeinsames Vorgehen ist dabei unerlässlich!
Die länderübergreifende Zusammenarbeit der Fischereiflotte begann vor vielen
Jahren, als deutsche, holländische und dänische Fischer gemeinsam mit
Wissenschaftlern der Universität Hamburg und dem ICES einen Managementplan für
die Fischerei entwickelten - eine Voraussetzung für die MSC-Zertifizierung.
Vorher gab es weder eine gesetzliche Quote noch Daten zur Krabbenbestandsgröße
und den Fischereiauswirkungen. Im Rahmen der MSC-Bewertung wurde ein Modell zur
Abschätzung der Bestandsgröße und nachhaltige Referenzwerte entwickelt, was zur
Erstellung des ersten Managementplans für die Krabbenfischerei führte. Dieser
Plan stellt sicher, dass der Nordseekrabbenbestand nicht überfischt wird, etwa
durch Verkürzung der Fangzeiten bei Bestandsrückgang oder größere Netzmaschen
zur Minimierung des Jungtierbeifangs. Zudem werden die Auswirkungen der
Fischerei auf das Ökosystem verringert, beispielsweise durch Netze mit
"Fluchtschleusen" für ungewollten Beifang.
"Der Rückzug einzelner Krabbenfischer aus der MSC-Zertifizierung und dem
kollektiven Management der Nordseekrabben bereitet uns große Sorge und ist
entmutigend. Dies zeigt, dass einige Fischer keinen Anreiz sehen, die
MSC-Zertifizierung aufrechtzuerhalten. Wir beim MSC sind uns der
wirtschaftlichen Herausforderungen bewusst, denen die Krabbenfischer
gegenüberstehen, und diese erfordern ein gemeinsames Handeln sowie die
Unterstützung aller beteiligten Interessengruppen. Daher rufen wir alle
Marktteilnehmer auf, den Wert von nachhaltig gefangenen, MSC-zertifizierten
Krabben anzuerkennen und zu fördern. Der Handel mit nicht zertifizierten
Nordseekrabben untergräbt die Bemühungen der Mehrheit der Fischer, die sich für
eine nachhaltige Zukunft der Nordseekrabben einsetzen. Wir hoffen aufrichtig,
dass Verbraucher, Handel und Fischer gemeinsam durch diese kritische Zeit gehen
und nachhaltige Lösungen finden, die die Zusammenarbeit aller Fischer fördern
und die Zukunft des Krabbenbestands sichern," erklärt Vivien Kudelka,
Fischereimanagerin beim MSC in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Pressekontakt:
Marine Stewardship Council (MSC)
Gerlinde Geltinger
+49 30 609 8552 80
mailto:gerlinde.geltinger@msc.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/102624/5780636
OTS: Marine Stewardship Council (MSC)
engagiert sich stark dafür, den ökologischen Einfluss der Krabbenfischerei zu
verstehen und zu minimieren. Erfolgreiche Forschungsprojekte wie CRANMAN (https:
//www.thuenen.de/de/fachinstitute/seefischerei/projekte/selbst-management-in-der
-garnelenfischerei-cranman) und CRANIMPACT (https://www.thuenen.de/de/fachinstit
ute/seefischerei/projekte/auswirkungen-der-garnelenfischerei-auf-den-meeresboden
-cranimpact) , die zusammen mit dem Thünen-Institut durchgeführt wurden, belegen
dieses Engagement. Aktuell läuft das Forschungsprojekt CRANMAN II
(https://www.ezdk.de/index.php/presse/nachrichten/143) , das erforscht, warum
die Krabbenbestände zurückgehen, um das Fischereimanagement präziser
weiterzuentwickeln. Nur wenn die Faktoren für eine ausreichende Entwicklung des
Krabbennachwuchses bekannt sind, können die Fischer gezielt Maßnahmen ergreifen,
um diese zu unterstützen. Ein gemeinsames Vorgehen ist dabei unerlässlich!
Die länderübergreifende Zusammenarbeit der Fischereiflotte begann vor vielen
Jahren, als deutsche, holländische und dänische Fischer gemeinsam mit
Wissenschaftlern der Universität Hamburg und dem ICES einen Managementplan für
die Fischerei entwickelten - eine Voraussetzung für die MSC-Zertifizierung.
Vorher gab es weder eine gesetzliche Quote noch Daten zur Krabbenbestandsgröße
und den Fischereiauswirkungen. Im Rahmen der MSC-Bewertung wurde ein Modell zur
Abschätzung der Bestandsgröße und nachhaltige Referenzwerte entwickelt, was zur
Erstellung des ersten Managementplans für die Krabbenfischerei führte. Dieser
Plan stellt sicher, dass der Nordseekrabbenbestand nicht überfischt wird, etwa
durch Verkürzung der Fangzeiten bei Bestandsrückgang oder größere Netzmaschen
zur Minimierung des Jungtierbeifangs. Zudem werden die Auswirkungen der
Fischerei auf das Ökosystem verringert, beispielsweise durch Netze mit
"Fluchtschleusen" für ungewollten Beifang.
"Der Rückzug einzelner Krabbenfischer aus der MSC-Zertifizierung und dem
kollektiven Management der Nordseekrabben bereitet uns große Sorge und ist
entmutigend. Dies zeigt, dass einige Fischer keinen Anreiz sehen, die
MSC-Zertifizierung aufrechtzuerhalten. Wir beim MSC sind uns der
wirtschaftlichen Herausforderungen bewusst, denen die Krabbenfischer
gegenüberstehen, und diese erfordern ein gemeinsames Handeln sowie die
Unterstützung aller beteiligten Interessengruppen. Daher rufen wir alle
Marktteilnehmer auf, den Wert von nachhaltig gefangenen, MSC-zertifizierten
Krabben anzuerkennen und zu fördern. Der Handel mit nicht zertifizierten
Nordseekrabben untergräbt die Bemühungen der Mehrheit der Fischer, die sich für
eine nachhaltige Zukunft der Nordseekrabben einsetzen. Wir hoffen aufrichtig,
dass Verbraucher, Handel und Fischer gemeinsam durch diese kritische Zeit gehen
und nachhaltige Lösungen finden, die die Zusammenarbeit aller Fischer fördern
und die Zukunft des Krabbenbestands sichern," erklärt Vivien Kudelka,
Fischereimanagerin beim MSC in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Pressekontakt:
Marine Stewardship Council (MSC)
Gerlinde Geltinger
+49 30 609 8552 80
mailto:gerlinde.geltinger@msc.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/102624/5780636
OTS: Marine Stewardship Council (MSC)