Wenn die Zeit verkehrt herum läuft
Irreführung durch Zeit-Paradoxon
Beim WM-Achtelfinale zwischen Argentinien und Mexiko habe ich mir überlegt, was eigentlich passiert wäre, wenn Argentinien den Ausgleich nicht schon in der ersten Halbzeit, sondern erst in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielt hätte und entscheidenden Siegtreffer dafür bereits in der ersten Minute der Verlängerung. Dann wäre das erste Tor der Argentinier in der 94. Minute gefallen und das zweite in der 91. Minute. Das zweite Tor wäre also vor dem ersten gefallen – mit allen sich daraus ergebenden logisch verwirrenden Konsequenzen. Natürlich lacht der Fußballkenner an dieser Stelle auf, schließlich hat es faktisch hier gar keine Zeitumkehr gegeben; die Zeitumkehr ist vielmehr nur auf dem Papier entstanden, da jeder Verlängerung per Definition stets mit der 91. Minute beginnt.
Ganz ähnlich ist es auch beim Zusammenhang zwischen Geldmengenentwicklung und Wirtschaftswachstum, nur dass hier der scharfe Fußballverstand die Wirklichkeit und ihre Messung nicht auseinander hält und daher in die Konfusion voll hinein läuft: Wir messen immer wieder eine hohe Korrelation zwischen Geldmengenerhöhungen und einem Anstieg des nominalen Sozialprodukts, und zwar messen wir die Geldmengenerhöhung vor dem Anziehen der Wirtschaft – und schließen deshalb auf eine Kausalität, denken, die Geldmengenveränderungen würden die Wirtschaftsentwicklung beeinflussen.
In Wirklichkeit verläuft die Kausalität jedoch anders herum: Wenn die Leute mehr Ausgaben planen, dann beschaffen sie sich dazu vorher die notwendige Geldmittel (durch Änderungen ihrer Vermögensstruktur). Die Kausalität läuft also von der Wirtschaft zur Geldmenge, da die Geldmenge jedoch sofort gemessen, die Wirtschaft jedoch erst am Ende des Quartals/Jahres gemessen wird, erscheint vor unseren Augen ein nicht stimmiges Spiegelbild.
Man sollte also den Rückgang der Geldmengenzuwächse, die wir gegenwärtig beobachten, nicht falsch einschätzen. Sie sind nicht die Ursache für künftig anstehende Veränderungen, sondern schon die Folgen bereits beschlossener Entwicklungen in der Realwirtschaft. Oder eben in den Finanzmärkten.
Beim WM-Achtelfinale zwischen Argentinien und Mexiko habe ich mir überlegt, was eigentlich passiert wäre, wenn Argentinien den Ausgleich nicht schon in der ersten Halbzeit, sondern erst in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielt hätte und entscheidenden Siegtreffer dafür bereits in der ersten Minute der Verlängerung. Dann wäre das erste Tor der Argentinier in der 94. Minute gefallen und das zweite in der 91. Minute. Das zweite Tor wäre also vor dem ersten gefallen – mit allen sich daraus ergebenden logisch verwirrenden Konsequenzen. Natürlich lacht der Fußballkenner an dieser Stelle auf, schließlich hat es faktisch hier gar keine Zeitumkehr gegeben; die Zeitumkehr ist vielmehr nur auf dem Papier entstanden, da jeder Verlängerung per Definition stets mit der 91. Minute beginnt.
Ganz ähnlich ist es auch beim Zusammenhang zwischen Geldmengenentwicklung und Wirtschaftswachstum, nur dass hier der scharfe Fußballverstand die Wirklichkeit und ihre Messung nicht auseinander hält und daher in die Konfusion voll hinein läuft: Wir messen immer wieder eine hohe Korrelation zwischen Geldmengenerhöhungen und einem Anstieg des nominalen Sozialprodukts, und zwar messen wir die Geldmengenerhöhung vor dem Anziehen der Wirtschaft – und schließen deshalb auf eine Kausalität, denken, die Geldmengenveränderungen würden die Wirtschaftsentwicklung beeinflussen.
In Wirklichkeit verläuft die Kausalität jedoch anders herum: Wenn die Leute mehr Ausgaben planen, dann beschaffen sie sich dazu vorher die notwendige Geldmittel (durch Änderungen ihrer Vermögensstruktur). Die Kausalität läuft also von der Wirtschaft zur Geldmenge, da die Geldmenge jedoch sofort gemessen, die Wirtschaft jedoch erst am Ende des Quartals/Jahres gemessen wird, erscheint vor unseren Augen ein nicht stimmiges Spiegelbild.
Man sollte also den Rückgang der Geldmengenzuwächse, die wir gegenwärtig beobachten, nicht falsch einschätzen. Sie sind nicht die Ursache für künftig anstehende Veränderungen, sondern schon die Folgen bereits beschlossener Entwicklungen in der Realwirtschaft. Oder eben in den Finanzmärkten.