checkAd

    Aktiensplit, Kapitalerhöhung  20346  0 Kommentare Was passiert mit den Zertifikaten? - Seite 2



    Der Wert dieses Bezugsrechtes ist wichtig für die Anpassung von Optionen und Zertifikaten. Er ergibt sich nach der Formel: (Börsenkurs alte Aktie – Bezugskurs neue Aktie) : (Bezugsverhältnis + 1). Denn Inhaber von Derivaten lassen sich den Aktionären bei einer Kapitalerhöhung gleichstellen, indem man ihnen ein – theoretisches – Bezugsrecht einräumt.

    Bei Optionsgeschäften, die vor der Kapitalerhöhung abgeschlossen und die noch nicht fällig wurden, bezogen sich Bezugsverhältnis und Strike (Basiswert) lediglich auf die alte Aktie und deren Kurs. Nach der Kapitalerhöhung werden beide den neuen Bedingungen angepasst. Das geschieht mit Hilfe eines Korrekturfaktors, der sich wie folgt errechnet: (Kurs alte Aktie – Wert des Bezugsrechtes) / Kurs alte Aktie. Mit Hilfe des Korrekturfaktors können auch bei Zertifikaten entsprechend Cap, Bezugsverhältnis sowie möglicherweise vorhandene Schwellenwerte angepasst werden.

    Neben der ordentlichen Kapitalerhöhung führen auch die bedingte Kapitalerhöhung und das so genannte genehmigte Kapital zu einer Ausweitung der Eigenkapitalbasis. Bei Ersterer ist die Erhöhung unabhängig von der Ausübung von Bezugsrechten. Und von der Hauptversammlung genehmigtes Kapital ermöglicht es dem Vorstand, den Zeitpunkt der Kapitalerhöhung innerhalb von fünf Jahren frei zu wählen – bei entsprechendem Beschluss unter Ausschluss von Bezugsrechten.

    Nicht immer findet bei einer Kapitalerhöhung der Zufluss neuer Mittel von außen statt: Auch kann der Vorstand innerhalb des Eigenkapitals Umschichtungen vornehmen und das Grundkapital aus Geschäftsmitteln erhöhen. Ein Beispiel: Die Walldorfer Software-Schmiede SAP hatte Ende 2005 einen solchen Schritt vollzogen. Das Grundkapital sollte von seinerzeit 316 Millionen Euro auf 1,266 Milliarden Euro erhöht werden – und zwar ohne eine zusätzliche Einlage der Aktionäre. Dazu wurden offene Rücklagen durch Ausgabe von Zusatzaktien (Berichtigungsaktien) an die Aktionäre in dividendenberechtigtes Grundkapital überführt. Die Aktivseite der Unternehmensbilanz bleibt von dieser Maßnahme völlig unberührt, es handelt sich bilanztechnisch um einen Passivtausch.

    Durch eine solche Maßnahme vervielfacht sich die Zahl der Unternehmensaktien. Im SAP-Beispiel sollten die Anteilseigner zu jeder alten Aktie drei zusätzliche SAP-Aktien bekommen. Weil diese ohne Einnahme vergeben werden, nennt man solche Aktien auch Gratisaktien.

    Für die Aktionäre kommt eine solche Maßnahme einem Aktiensplit gleich. Bei einem Aktiensplit wird der aktuelle Aktienbestand einer AG in mehr Aktien aufgeteilt. Mit Hilfe eines Aktiensplits lassen sich Aktien mit sehr hohem Kursniveau optisch günstiger darstellen.
    Seite 2 von 3



    ZertifikateAnleger
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Diese Nachricht stammt von der ZV Zertifikate Verlag GmbH. Aktuelle Nachrichten und alles zum Thema Zertifikate finden Sie unter www.zertifikate-anleger.de.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von 2ZertifikateAnleger
    Aktiensplit, Kapitalerhöhung Was passiert mit den Zertifikaten? - Seite 2 An dieser Stelle machen wir Sie in loser Reihenfolge mit den Grundtypen einiger Anlagezertifikate und mit weiteren Fachbegriffen aus der Welt der Finanzen vertraut. Das Thema heute: Die Folgen von Aktiensplit & Co. Der Gesetzgeber erlaubt …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer