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     9863  0 Kommentare Planwirtschaft in den USA – fatal! - Seite 2



    Die Anleger sind sich anscheinend noch gar nicht bewusst, dass so ein Zahlungsmoratorium zu einer Verschärfung der Liquiditätsrisiken im ohnehin angeschlagenen ABS-Markt führen wird, denn dadurch fehlen die Cash-Flows durch die Zinsen, mit denen die Emittenten der verbrieften Kreditpakete gerechnet haben. Ich sehe ohnedies für viele Großbanken im nächsten Jahr schwere Zeiten aufgrund notleidender Konsumentenkredite zukommen. So sehe ich ebenso wie der Chef von JP Morgan eine Fusionswelle auf uns zukommen, wobei eine Reihe von Zwangsfusionen anstehen wird. Vielleicht kauft JP Morgan auch selbst die Citibank, die nun preiswert zu Tiefstkursen zu haben ist. Mergergerüchte wirken auf der anderen Seite kurzfristig kurstreibend wie zuletzt bei der Postbank, was neue Trading-Chancen eröffnet. Einige Banken werden jetzt mit einem KGV von unter 8 bewertet, was Klein- und Groß-Investoren anlockt. So war auch der Rettungsdienst der Araber bei der Citibank verständlich. Derartige Rettungsaktionen werden wir auch in 2008 erleben. Das Volumen der US-Konsumtenkredite beträgt schon 15 Billionen USD. Wenn davon nur 10% davon notleidend werden, fehlen den Banken 1,5 Billionen USD- Dollar. Insofern ist sehr darauf zu achten, wie sich der Konsum jetzt in den USA entwickelt. Das US-Konsumentenvertrauen ist auf dem tiefsten Stand der letzten 2 Jahren.

    Zudem sollen im nächsten Jahr durch einen Credit Crunch im nächsten Jahr 2 Billionen US-Dollar weniger zur Verfügung stehen, was weltweit zu einer Konjunkturverlangsamung führen könnte. Noch haben die Unternehmen weltweit genug Geld, um sich aus dem eigenen Cash Flow zu finanzieren. Im Falle einer US-Rezession würde sich das aber schnell ändern. Die chinesische Notenbank will ohnehin bremsen, um eine Überhitzung der Konjunktur zu vermeiden. Negativ von einem Credit Crunch betroffen könnten aber auch hoch geleveragte Unternehmen und auch Banken mit hohen Fremdwährungsanleihen in Emerging Markets. So haben Banken in Kasachstan über 4 Mrd. USD aufgenommen, die im nächsten Jahr zu schlechteren Konditionen prolongiert werden müssen. Um nicht selbst in Liquiditätsschwierigkeiten zu kommen, geben die kasachischen Banken keine Kredite mehr, was zu einer Halbierung des BSP-Wachstums von 10 auf 5% im nächsten Jahr führen kann. Die kasachische Notenbank hat jetzt 1,7 Mrd. USD als Liquiditätspuffer bereitgestellt. Insofern kamen die kasachischen Banken zu Recht unter Kursdruck, obwohl die Zahlen für das 3. Quartal noch gut aussehen. Dieses Phänomen gibt es jetzt aber weltweit: extrem niedrige Bankenbewertungen stehen extrem hohe Liquiditätsrisiken gegenüber.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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