DAX-Bilanz

Industriewerte hui, Finanztitel pfui

Die abgelaufene Börsenwoche brachte den beiden Aktien von Siemens und ThyssenKrupp in einem insgesamt schwachen Marktumfeld dicke Wochengewinne von 8,6 bzw. 13,6 Prozent ein, während vier Titel aus dem Finanzsektor die höchsten Wochenverluste hinnehmen mussten. Dabei handelte es sich um die Münchener Rück (-8,3 Prozent), die Commerzbank (-6,1 Prozent), die Deutsche Postbank (-5,7 Prozent) und die Deutsche Börse (-5,5 Prozent). Mit seiner Gewinnwarnung für das Jahr 2008 versetzte der Rückversicherer aus München der gesamten Finanzbranche einen schweren Schlag, von dem sie sich auch im weiteren Wochenverlauf nur mühsam erholen konnte. Statt der ursprünglich anvisierten 3,0 bis 3,4 Mrd. Euro rechnet das Management der Münchener Rück für das Gesamtjahr nun mit einem Gewinn von lediglich mehr als 2 Mrd. Euro. Auch die Deutsche Postbank und die Deutsche Börse präsentierten ihre Halbjahreszahlen, die letztlich an der miserablen Wochenbilanz nichts zu ändern vermochten.

ThyssenKrupp: Highflyer der Woche

Doch es gab auch Lichtblicke in Form von positiven Überraschungen. Der Industriekonzern Siemens überzeugte zum Beispiel durch seine Unternehmenszahlen für das dritte Quartal. Nicht nur die Zuwächse beim Umsatz (+10 Prozent), beim Auftragseingang (+21 Prozent) und beim operativen Ergebnis (+33 Prozent), sondern insbesondere die Prognose für das Jahr 2009 wurden an der Börse mit Kursaufschlägen quittiert. Trotz einer schwächeren weltwirtschaftlichen Situation hält das Management ein operatives Ergebnis von 8 bis 8,5 Mrd. Euro für möglich. Als DAX-Hauptgewinner beendete allerdings eine andere Aktie die Börsenwoche, der Stahlwert ThyssenKrupp. Er profitierte von den positiven Unternehmenszahlen des Konkurrenten ArcelorMittal, der seinen Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppeln konnte. Nun hoffen die Börsianer bei ThyssenKrupp offensichtlich ebenfalls auf eine positive Überraschung. Am 14. August kann das Management zeigen, dass die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren.