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    Egbert Prior  2409  0 Kommentare VW läuft und läuft und stürzt ab!

    Vor ziemlich genau drei Jahren haben wir Ihnen das VW-Papier im Hinblick auf die „Porsche-Phantasie“ erstmals empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt lag der Kurs bei 50,60 Euro. Gestern hüpfte die Aktie in der Spitze um mehr als 50 Prozent auf 452 Euro. Eine Verneunfachung des Einsatzes! Doch was zuviel ist, ist zuviel. Wir raten jetzt dringend zu Gewinnmitnahmen. Auch Leerverkäufer dürften ihre helle Freude haben. Vorausgesetzt, sie haben einen langen Atem und legen ihre Baisse-Spekulation auf mindestens ein halbes Jahr an. Denn kurzfristig möchten wir keineswegs weitere Kursexzesse ausschließen. Über die Gründe für die Kaufpanik der vergangenen Tage kann nur spekuliert werden. Möglicherweise waren shortseller gezwungen, sich einzudecken. Oder es waren Banken am Werk, die sich per Option gegenüber Porsche verpflichtet haben, zu einem bestimmten Zeitpunkt VW-Aktien zu liefern.

    Bei einem Aktienkurs von 300 Euro, auf den sich die Stammaktien im weiteren Tagesverlauf wieder eingependelt hatten, wiegt der Wolfsburger Autokonzern knapp 100 Milliarden Euro. Inzwischen der schwerste Wert im DAX! Diese Marktkapitalisierung übersteigt den Wert sämtlicher anderen europäischen Automobilhersteller zusammen. VW hat sogar den Weltmarktführer Toyota überflügelt, der auf 86 Milliarden Euro Börsenwert kommt. Dabei erzielen die Japaner einen um zwei Drittel höheren Umsatz und sind ungefähr doppelt so profitabel. Daimler, mit 100 Milliarden Erlösen kaum kleiner als VW, bringt mit 26 Milliarden Euro lediglich ein gutes Viertel auf die Börsenwaage.

    Den Vogel schießen die Wolfsburger bei dem Bewertungskriterium KGV ab. Mitten in der Börsenbaisse werden die Stammaktien mit dem 25fachen des laufenden Jahresgewinns gehandelt. Vergleichen Sie: Bei Daimler und BMW pendeln die KGVs um fünf, Branchenprimus Toyota schafft sieben. Zugute halten muß man dem größten europäischen Autoproduzenten (weltweit die Nummer drei), daß er sich in der Branchenkrise bislang deutlich besser schlägt als die Konkurrenz. Mein Vorschlag lautet: Die Stämme verkaufen und in Vorzugsaktien umtauschen. Der extreme spread ist rekordverdächtig. Mit 79 Euro kosten die Vorzüge noch nicht einmal ein Viertel. Früher oder später dürften sich die Kurse aber wieder annähern.




    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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