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    Egbert Prior  1683  0 Kommentare Bayer: Kursdoping durch mehr Forschung

    Nach langer Durststrecke hat der Chemie- und Pharmakonzern (WKN 575200) die Talsohle erreicht. Vorstandschef Werner Wenning kündigte auf der Hauptversammlung vor zwei Wochen an, daß die Kernbereiche Pflanzenschutz und Pharma im laufenden Jahr jeweils bei Umsatz und Gewinn wachsen werden. Im Pharma-Segment will er die operative Marge auf knackige 28 Prozent erhöhen, beim Pflanzenschutz soll die Rendite bei 25 Prozent stabil bleiben. Sorgenkind bleibt jedoch die Kunststoffsparte: Hier erzielt Bayer etwa ein Drittel der Erlöse mit Materialien, die in der Bau- und Autobranche eingesetzt werden. Kein Wunder, daß im ersten Quartal der Kunststoff-Umsatz um 35 Prozent einbrach und ein operativer Verlust von 281 Millionen Euro auflief. Nahezu alle Chemieriesen leiden im Zuge der Wirtschaftskrise unter sinkenden Absatzmengen. Da sind die Leverkusener keine Ausnahme.

    Doch Wenning sieht erste Anzeichen einer Stabilisierung. In der Aktie sind die negativen Nachrichten längst eskomptiert. Im Januar 2008 markierte die Aktie ihren Höchststand bei 64 Euro. Seither stürzte der DAX-Titel auf zuletzt 40,60 Euro ab. Nun zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Die Börsenwaage zeigt nur noch 31 Milliarden Euro an. Bis Dezember sollte der Umsatz des Vorjahres in Höhe von 32,9 Milliarden weitgehend erreichbar sein. Insofern billigt die Börse dem Unternehmen nur einen Jahresumsatz zu, was in diesem Industriezweig moderat ist. Im laufenden Jahr können durchaus 2,7 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern in der Kasse klingeln nach 1,7 Milliarden im Jahr zuvor. Das KGV beträgt demnach nur elf. Auch spricht die Dividendenrendite mit 3,4 Prozent für den Wert. Damit zählt Bayer zu den attraktivsten Dividendentiteln im deutschen Leitindex.

    Breit ist das Medikamentenportfolio aufgestellt, es besteht im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern keine allzu große Abhängigkeit von einzelnen Wirkstoffen. Seit der Übernahme von Schering sind die Leverkusener Weltmarktführer von Präparaten für die Frau wie etwa bei der Antibabypille. Die Forschungsausgaben will Wenning dieses Jahr auf 2,9 Milliarden Euro ausweiten - Rekord! Sein Kernziel lautet, die Nettoverschuldung von 14 auf zehn Milliarden Euro zu senken. Kursziel 52 Euro.




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    Verfasst von Egbert Prior
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