checkAd

     2800  0 Kommentare Lächerliche Sorgen



    Unterbewertung des Marktes gegenüber Oktober 2008

    An diesem Wochenende steht der Dax in den 4.800ern Punkten, und es wird in weiten Kreisen der Marktteilnehmer mit einem Weitergehen der Korrektur gerechnet. Viele sehen sogar neue Tiefs auf uns zukommen. Den Hintergrund dafür bildet die Annahme, die Weltkonjunktur erhole sich nicht wie erhofft und der Kursanstieg seit dem Tief in den 3.600ern sei daher übertrieben.

    Diese Sorgen sind ernst und nicht vom Tisch zu wischen.

    Im letzten Oktober stand der Dax bereits schon einmal bei 4.800 Punkten. Damals liehen sich die Banken gegenseitig kein Geld und man befürchtete den Zusammenbruch großer Bankhäuser, so dass der Staat gezwungen war, eine öffentliche Garantie für alle Bankguthaben abzugeben. Damals stand das Finanzsystem am Rande des Abgrundes.

    Dagegen sind unsere heutigen Sorgen lächerlich.

    Es gibt daher nur zwei Möglichkeiten der Beurteilung der Gegenwart:

    (1) Entweder ist das Kursniveau heute tatsächlich überhöht. Dann jedoch hat der Markt im Oktober 2008 eine beinahe irrwitzige und historisch fast einmalige irrationale Fehlbewertung geliefert und hätte damals mindestens 2.000 Punkte tiefer stehen müssen.

    (2) Oder die Bewertung aus dem Oktober 2008 war annähernd richtig. Daraus jedoch folgt, dass das gegenwärtige Kursniveau extrem viel Spielraum nach oben besitzt – und im Grunde genommen lächerlich niedrig ist.

    Bernd Niquet
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Bernd Niquet
    Lächerliche Sorgen Unterbewertung des Marktes gegenüber Oktober 2008 An diesem Wochenende steht der Dax in den 4.800ern Punkten, und es wird in weiten Kreisen der Marktteilnehmer mit einem Weitergehen der Korrektur gerechnet. Viele sehen sogar neue Tiefs auf …