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     1308  0 Kommentare Bullen – Land unter? - Seite 3



    Das sind natürlich alles keine guten Nachrichten für den Euro der Brüsseler Bürokraten. Und was für eine Welt, in der Griechenland hoffte, China könnte Staatsanleihen im Volumen von fünf bis zehn Mrd. Euro kaufen! China hat dem eine Absage erteilt, die Nachricht ließ die Rendite der entsprechenden Papiere nochmals deutlich steigen. 10jährige erreichten ein Rekordhoch von 6,92 %, 3,56 % höher als deutsche Bunds.

    Noch einmal zu Währungen: Ein solider Expansionskurs der Finanzmärkte wird angezeigt, wenn Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen simultan steigen. Eine Kontraktion wird indiziert durch sinkende Währungspaare. Eine gefährliche Gemengelage ergibt sich, wenn der Yen nachhaltige Stärke aufbaut. Das dürfte auch als Signal dafür gewertet werden, dass Japan die deflationären Impulse nicht aufheben kann und die BoJ verleiten, weitere Liquidität bereit zu stellen. Wenn das dann aber nicht zu einer Wiederbelebung von Carry-Trades in Yen und damit zu sinkendem Yen führt, wäre das ein deutliches Warnzeichen für die Verfassung der Finanzmärkte.

    Ein kurzer Blick auf aktuelle Makrodaten: Das US-Verbrauchervertrauen ist im Jan den dritten Monat in Folge gestiegen und erreicht mit 55,90 den höchsten Wert seit Sep 2008 (siehe Chart!). Eine weitere leichte Aufwärtstendenz scheint möglich. Der wirklich kritische langfristige Pegel liegt bei 62, der historische Mittelwert bei 92. Das zuletzt erreichte Maximum liegt bei 111,90 (Juli 2007).

    Der Case/Shiller-Hauspreisindex CSXR tendiert seit August 2009 flach (siehe Chart!). Der aktuelle Wert für November zeigt 158,49. Hier scheint sich eher wieder eine Abwärtstendenz zu etablieren. Im Mai 2009 war der Index bis 33 % unter sein Topp aus 2006 gefallen und hatte sich von dort aus etwas erholen können. „Aus dem Schneider“ ist die Entwicklung jedenfalls nicht.

    Der Baltic Dry Index gilt als guter Frühindikator der weltwirtschaftlichen Entwicklung. Seine Aufwärtsbewegung seit Jahreswechsel 2008/2009 ist intakt – es werden jeweils höhere Tiefs markiert (siehe Chart!). Allerdings fällt zuletzt die Dynamik nach dem jüngsten Tief zur Jahreswende nur bescheiden aus – zumindest ein Warnzeichen, allerdings saisonal auch nicht unüblich – schließlich ist das Weihnachtsgeschäft vorbei und die Handelstätigkeit flacht erst einmal ab.

    Erwähnte Charts können über diesen Link eingesehen werden:
    http://www.timepatternanalysis.de/comments/MB20100129.html

    TrackRecord, Analysen und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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