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    Chipsektor  1117  0 Kommentare Keiner will Hynix - Seite 2



    Im Grunde steht Hynix Semiconductor zurzeit nicht schlecht da. Mit einem Marktanteil von 21,6 Prozent ist das Unternehmen auf dem Speicherchipmarkt nach Samsung Electronics* (31,7 Prozent) der zweitgrößte Anbieter der Welt. Die Verschuldung ist mit rund 3,5 Milliarden Dollar immer noch erheblich. Dies relativiert sich allerdings im Branchenvergleich. Das Verhältnis Schulden zu Eigenkapital liegt bei Hynix bei 1,01. Die Wettbewerber Elpida aus Japan und Powerchip aus Taiwan sind mit Quoten von 1,77 und 2,17 finanziell deutlich schlechter ausgestattet. Beim US-Konkurrenten Micron Technology sieht das Verhältnis mit 0,41 allerdings noch deutlich besser aus. Und der Branchenführer Samsung* bewegt sich mit einem Schulden-Eigenkapital-Verhältnis von 0,1 ohnehin schon fast außer Konkurrenz.

    Technologisch ist Hynix für Zukunft gut gerüstet, und auch in Punkto Effizienz haben die Koreaner aufgeholt. Die operative Gewinnmarge lag zuletzt bei 25 Prozent. Damit hat sich Hynix unter den Konkurrenten an die Spitze gesetzt. Samsung Electronics* erreichten im vierten Quartal eine Gewinnmarge von 21,2 Prozent; Elpida steigerten diese im Quartalsvergleich von 19 auf 20 Prozent.

    Das Umfeld für die milliardenschwere Speicherchip-Branche hat sich 2009 merklich aufgebessert. Allein vom dritten auf das vierte Quartal stiegen die Spotpreise für DRAM-Anwendungen um 30 Prozent. Allerdings waren sie während der Krise 2008/2009 auch stark eingebrochen. Die Branche rechnet auch für das laufende Jahr mit einem weiteren Anstieg, der aber deutlich moderater ausfallen dürfte. Dennoch kann es immer wieder auch zu bösen Überraschungen kommen. Die Preise im Speicherchipsektor reagieren schon auf vergleichsweise geringe Nachfrageschwankungen sehr extrem.

    Eine Entlastung für die Branche ist die Tatsache, dass sich mit Qimonda und Spansion im letzten Jahr zwei wichtige Hersteller vom Markt verabschiedet haben. Der japanische Konkurrent Elpida allerdings hat – nicht zuletzt durch eine Kapitalerhöhung im Umfang von 660 Millionen Dollar – stark aufgerüstet. Daneben wurden die schwer angeschlagenen Wettbewerber aus Taiwan durch eine staatlich initierte Rettungsgesellschaft am Leben gehalten, und bündeln jetzt mit dem neuen Kooperationspartner Elpida auch technologisch ihre Kräfte. Der Marktführer Samsung* wiederum strotzt vor Kraft, und wird die Branche weiterhin mit seiner aggressiven Preispolitik unter Druck halten.

    Die Tatsache, dass sich keine Käufer für das Hynix-Anteilspaket gefunden hat, rückt den koreanischen Chiphersteller vermeintlich in ein schlechtes Licht. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Hynix ein schlechtes Unternehmen wäre. Die Gründe für die Käufer-Zurückhaltung liegen wohl eher in den Unwägbarkeiten der Halbleiterbranche selbst.

    * Die Aktie von Samsung Electronics ist ein Depotwert aus dem ASIEN-Trends-Portfolio. Seit unserer Kaufempfehlung am 25. Februar 2009 hat sich der Titel um 89 Prozent verteuert. Unsere aktuellen Empfehlungen finden Sie wöchentlich in unserem Börsenbrief ASIEN-Trends, den Sie unter www.asien-trends.de kostenlos testen können.
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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Chipsektor Keiner will Hynix - Seite 2 Die Aktie des koreanischen Halbleiter-Riesen Hynix Semiconductor hat eine hervorragende Entwicklung hinter sich. 2009 konnte sich der Titel mehr als verdreifachen. Er profitierte dabei von der deutlichen Erholung der extrem zyklischen …