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     1674  0 Kommentare Die Flucht in den Dollar endet in der Sackgasse - Seite 2



    Das hohe Ansehen des Dollar in Krisenzeiten ist daher nicht mehr zu rechtfertigen. Die USA waren einstmals das größte Gläubigerland der Welt. Inzwischen ist Uncle Sam zum größten Schulder abgestiegen, und steht dabei vor allem bei der Volksrepublik China in der Kreide, die amerikanische Staatsanleihen im Wert von knapp 900 Milliarden Dollar hält. Zugleich lag das Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber China allein im Februar wieder bei 16,5 Milliarden Dollar. Und auch gegenüber dem Rest der Welt – einschließlich der Europäischen Union – häuft das Land im Außenhandel weiter enorme Negativsalden auf. Und in jedem Monat, in dem der Dollar weiter steigt, verschlimmert sich dieses Ungleichgewicht noch. 

    Die enorme Verschuldung der USA – und auch der europäischen Staaten – mag momentan noch erträchlich sein, da die Zinssätze der Staatsanleihen am Boden liegen. Dementsprechend können diese Staaten auch ihrem Schuldendienst noch ansatzweise nachkommen, selbst wenn ihre Neuverschuldung dadurch weiter steigt. Allerdings stellt sich die Frage, wie lange die Investoren noch willens sind, Staatspapiere zu solch niedrigen Zinssätzen zu erwerben. 

    In Ländern wie Indonesien (Leitzins: 6,5 Prozent) oder Indien (Leitzins: 5,25 Prozent) werden schon jetzt weit höhere Kupons auf Staatstitel bezahlt. Diese Länder erhöhen ihre Referenzzinssätze, oder stehen kurz dafür, weil dort längst das Wachstum eingesetzt hat, das die westlichen Industrienationen vergebens herbeisehen. Gleichzeitig verfügen die meisten asiatischen Länder auch noch über deutlich solidere Staatsfinanzen als die westlichen Länder. 

    Asiatische Staatsanleihen werden dadurch für die Investoren zu einer äußerst attraktiven Alternative, was die Zinskupons für amerikanische und europäische Anleihen ebenfalls bald nach oben treiben dürfte. Dadurch erhöhen sich für die westlichen Staaten massiv die Refinanzierungskosten, was dort die Staatsverschuldung und die steuerlichen Belastungen weiter nach oben treiben wird.

    Der Teufelskreis der hohen Staatsverschuldung, der bereits vor einiger Zeit eingesetzt hat, wird dann für alle Marktteilnehmer offen erkennbar. Die meisten westlichen Staaten werden große Schwierigkeiten haben, sich diesem Abwärtsdruck nachhaltig zu entziehen. Nicht zuletzt deshalb werden auch im kommenden Jahrzehnt die asiatischen Volkswirtschaften deutlich höhere Wachstumsraten aufweisen als die westlichen Nationen.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Die Flucht in den Dollar endet in der Sackgasse - Seite 2 Die Krise um die Zahlungsfähigkeit Griechenlands hat die Börsianer weltweit wieder einmal in Atem gehalten. Die Anleger zogen ihre Gelder aus den als risiko-behaftet geltenden Ländern ab, und flüchteten in den vermeintlich sicheren Dollarraum. …