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    Egbert Prior  5100  0 Kommentare Immofinanz - billiges Betongold

    Wir trafen Vorstandssprecher Eduard Zehetner in New York und diskutierten mit ihm über die Perspektiven des fünftgrößten europäischen Immobilienkonzerns (WKN 911064). Die Wiener haben nach einer Restrukturierung die Gewinnzone erreicht. Im vergangenen Geschäftsjahr 2009/10 (30. April) dürfte die Gruppe rund eine Viertel Milliarde Euro nach Steuern verdient haben. Die Zahlen legt das Unternehmen Ende Juli vor.

    Im Turnus zuvor türmte sich noch der Verlust auf über 3 Milliarden Euro - massive Wertberichtungen hatten das Horrorergebnis ausgelöst. „Wir haben Tabula rasa gemacht. Wir haben eine saubere Bewertung unseres Portfolios vorgenommen“, erläutert Zehetner. Größeren Abschreibungsbedarf sieht der Manager keinen. Die Österreicher fokussieren sich jetzt nur noch auf 8 Länder in West- und Osteuropa, zuvor waren es 18 Länder. Das Portfolio erstreckt sich auf Büro-, Logistik- und Wohngebäude. Die 1.683 Objekte weisen einen Wert von 8,3 Milliarden Euro aus. Die Börsenwaage zeigt 2,4 Milliarden Euro an. Die Aktie kostet 2,34 Euro, im Tief notierte sie bei 25 Cent.

    Aufgrund von Mißmanagement und Veruntreuung stand der Konzern im Jahr 2008 kurz vor der Pleite. Im November 2008 übernahm Zehetner mit einem neuen Führungsteam den angeschlagenen Immobilieninvestor und riß das Ruder herum. Nun befindet sich das Unternehmen wieder auf dem Erfolgspfad. Immobilien im Wert von 670 Millionen Euro stieß Zehetner zur Liquiditätssicherung ab, darunter befanden sich das bedeutende Parkhausgeschäft und ein Großobjekt in München. Zudem legte der Sanierer die Entwicklungspipeline auf Eis.

    Ende April fusionierte er schließlich den Mutterkonzern Immofinanz mit seiner Osteuropa-Tochter Immoeast AG. Seit seinem Antritt verzehnfachte sich der Kurs. Und es bestehen gute Chancen, daß sich die Kursrallye fortsetzt. „Wir notierten knapp 50% unterhalb des Nettovermögenswerts“, sagt Zehetner. Er weist darauf hin, daß die gegenwärtige Börsenbewertung nur das westeuropäische Portfolio widerspiegelt.

    Das Osteuropageschäft, das immerhin 40% des Umsatzes ausmacht, bekommen die Aktionäre praktisch geschenkt. Mit 4,3 Milliarden Euro steht die Gruppe netto in der Kreide, angesichts des doppelt so großen Portfolios erscheint die Nettoschuldenlast vertretbar. Das Portfolio ist breit und stabil strukturiert mit Büros, Mietwohnungen, Logistik- und Ladenflächen. Den Löwenanteil der Einnahmen stemmen die Österreicher in ihrem Heimatmarkt (36%). Langfristig dürfte sich der Kurs dem Nettovermögenswert von 5,12 Euro je Aktie annähern.



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    Verfasst von Egbert Prior
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