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    Wochenausblick EURUSD und Dax

    Trenwende im Euro, Dax vor neuen Tiefs



    Euro-Dollar:

    Einen satten Abverkauf mußte in der letzten Handelswoche der Euro-Dollar verkraften. Noch zu Beginn der Woche handelte der Euro in luftigen Höhen bei 1,33, am Dienstag unterschritt die Gemeinschaftswährung dann schon kurzzeitig die 1,31. In der ersten Reaktion auf das Fed-Statement übersprang der Euro dann noch einmal die 1,32, stieß dabei jedoch von unten an die gebrochene Aufwärtstrendlinie und kam dort nicht weiter. Es ist erstaunlich und eigentlich untypisch, daß den Asiaten zuerst aufgefallen war, daß das Fed-Statement alles andere als ein Grund zum Feiern war - jedenfalls fielen die asiatischen Börsen impulsiv und zogen Euro-Dollar mit nach unten. Die Abwärtsbewegung brachte den Euro in der Folge bis Freitag auf 1,2750, sodaß die Gemeinschaftswährung zu Wochenschluß gleichzeitig das Wochentief erreicht hatte. Am heutigen Montag kann der Euro bis knapp unter 1,2880 steigen und fällt seitdem wieder etwas zurück.

    Die Art und Weise des Falls in der letzten Woche legt den Schluß nahe, daß wir eine ausgeprägtere Korrektur erwarten können: zu leicht wurden maßgebliche Unterstützungen gebrochen, zu schnell werden kleinere Erholungen wieder abverkauft. Wir gehen daher davon aus, daß die Hausse beendet ist und eine Wiederaufnahme des Abwärtstrends bevorsteht. Einer der Gründe für unsere These ist die Reaktion auf das Fed-Statement, aus dem klar hervorgeht, daß die Fed ziemlich ratlos ist, warum ihre Maßnahmen bislang nicht gegriffen haben. Man gab zu, daß man das Wachstumspotential überschätzt habe (Herr Bernanke ist ja bekanntermaßen einer der verläßlichsten Kontraindikatoren!) und beschloß daraufhin eine Maßnahme, deren Wirkung kaum relevant sein dürfte. Damit hat sich die Spekulation auf schnell eintretende Maßnahmen der Fed (quantitive easing) als verfrüht herausgestellt, und daher rührt letztlich die Dollar-Stärke der letzten Woche. Hinzu kommt die derzeitige Schwäche der Aktienmärkte mit der sich daraus ergebenden "Flucht" in den Dollar - wobei wir davon ausgehen, daß eben diese Schwäche sich fortsetzen und intensivieren wird (nach durchaus möglichen Zwischenerholungen).

    In dieser Woche stehen eine ganze Reihe von Konjunkturdaten aus den USA an, die den weiteren Weg weisen werden. Die aktuellen Jubelmeldungen über das tolle Wachstum des deutschen BIP haben dem Euro letztlich auch nicht geholfen, zumal man wahrscheinlich auf absehbare Zeit eine solche Zahl nicht mehr erreichen wird - hier sind die Medien mit ihrer Propaganda erneut ein guter Kontraindikator. Die Musik aber spielt in China und USA, und wenn sich dort zeigt, daß es mit dem Wachstum nicht weit her ist, kann Deutschland wachsen wie es will - dem Euro wird es nicht helfen (zumal das BIP anderer Euro-Staaten nicht oder kaum wächst bzw. sogar schrumpft).

    Für den Euro sehen wir ein maximales Erholungspotential bei 1,2915 bzw. 1,2980/1,30. Spätestens auf diesen Niveaus erwarten wir wieder fallende Kurse. Durchbricht die Gemeinschaftswährung die 1,2730/50 nachhaltig, sollte der Euro über die 1,24 zum ersten Zielbereich 1,2150 fallen.

    Dax:

    Auch für den Dax ging es deutlich bergab. Dabei hatte alles so gut begonnen: am Montag schien der Dax ein neues Jahreshoch anzusteuern, am späten abend handelte der X-Dax bei 6370 Punkten. Doch am Dienstag enstand schon im Vorfeld der Fed-Sitzung Abgabedruck, und die erste Reaktion auf das Notenbank-Statement schíen den Bullen Recht zu geben, ohne daß der Dax jedoch in die Nähe des Jahreshochs steigen konnte. Am Mittwoch folgte der deutsche Leitindex dann den asiatischen Börsen nach Süden, in einer Kombination aus Wachstums-Sorgen über China (dort zeigten sich erste Bremsspuren im Einkaufsmanagerindex) und Enttäuschung über die pessimistische Einschätzung der Fed. Der anschließende Fall des Dax verlief recht kontinuerlich, nach einer Zwischenerholung am Freitag beendete der Dax die Handelswoche knapp über 6100 Punkten (auf X-Dax-Basis). Am heutigen Montag startete der deutsche Leitindex zunächst positiv, gab dann aber wieder deutlich nach und erreichte im Tagestief den wichtigen Unterstützungsbereich bei 6060 Punkten.

    Für den Dax gilt Ähnliches wie für den Euro: einerseits belasten Wachstumssorgen aus USA und China, andererseits scheint die Fed diesmal als Kurstreiber auszufallen. Hinzu kommt der nahende September, von dem es heißt, er sei kein guter Monat für Aktien. Wichtiger aber dürfte die Wahlkampfsituation in den USA werden (Kongreßwahlen im November), wobei die Republikaner alles daran setzen werden, Obama schlecht aussehen zu lassen - und das könnte man am besten mit sinkenden Aktienkursen, die direkt auf die Psyche der Wähler schlagen und diese noch mehr als schon bislang gegen Obama aufbringen könnten (die Wall Street ist bekanntermaßen eher republikanisch gesinnt). Andererseits gibt es Spekulationen darüber, daß Obama im Vorfeld der Wahlen ein massives Wahlgeschenk unter die Leute bringen könnte, so zum Beispiel für säumige Hausbesitzer oder andere angeschlagene Gruppen.

    Charttechnisch sieht der Dax, vorsichtig formuliert, unschön aus. Wir hatten ja mehrfach darauf hingewiesen, daß vermeintliche Ausbrüche nach oben aus steigenden Dreiecken entgegen der Chart-Lehrbuchmeinung meist Fehlsignale generieren. So ist es auch diesmal gekommen. Es sieht nun nicht danach aus, daß der Dax ein neues Jahreshoch generieren kann, zumal Erholungen schnell abverkauft wurden und im Gegensatz zu "Bullen-Zeiten" Kursverluste am nächsten Tag nicht aufgeholt werden.

    Kurzfristig entscheidend ist nun der 6050/60er-Bereich, dessen Bruch weitere Abgaben bis zunächst 6000 nach sich ziehen sollte. Ein nachhaltiges Unterschreiten der runden 6000 öffnet dann das Tor zur 5800, unserem kurz- bis mittelfristigen Ziel. Lediglich ein Anstieg über 6250 würde unsere Sicht der Dinge in Frage stellen.

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    Viel Erfolg in der Umsetzung wünscht Ihnen
    Markus Fugmann



    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD und Dax Trenwende im Euro, Dax vor neuen Tiefs Euro-Dollar: Einen satten Abverkauf mußte in der letzten Handelswoche der Euro-Dollar verkraften. Noch zu Beginn der Woche handelte der Euro in luftigen Höhen bei 1,33, am Dienstag unterschritt die …