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    ROUNDUP/Stark wie ein Atommeiler  877  0 Kommentare Deutsche bauen Solarkraftwerk in den USA

    ERLANGEN/WASHINGTON - Die Ausmaße sind gigantisch, die Kosten auch: Auf einer Fläche von etwa 4.000 Fußballfeldern baut die deutsche Solar Millennium im sonnendurchfluteten Kalifornien das größte Solarkraftwerk der Welt. Bis zu 6 Milliarden Dollar (gut 4 Milliarden Euro) soll die Anlage kosten. Mit einer Leistung von am Ende knapp 1.000 Megawatt liegt das Kraftwerk in der Größenordnung von Atommeilern.

    US-Innenminister Ken Salazar sprach von einem Meilenstein für die erneuerbaren Energien im Land. Das Sonnenkraftwerk in der Mojave- Wüste soll genug Energie für 300.000 bis 750.000 Haushalte liefern. Errichtet wird es auf öffentlichem Grund, den der Staat für 30 Jahre an Solar Millennium verpachtet. Den Vertrag hatte Salazar zu Wochenbeginn in Washington unterzeichnet. Die kalifornischen Behörden hatten dem Projekt bereits ihren Segen gegeben.

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    ´Einem Baubeginn der ersten beiden 242-Megawatt-Anlagen noch vor Jahresende steht damit nichts mehr im Weg´, sagte Solar-Millenium- Finanzchef Oliver Blamberger am Dienstag in Erlangen. Die Frist ist entscheidend, um noch Fördermittel aus dem Konjunkturprogramm der US-Regierung zu bekommen. Die ersten Bauten muss das Erlanger Unternehmen aus eigener Tasche bezahlen, weil die Finanzierung klemmt. Erst vor rund zwei Wochen hatten die Franken eingeräumt, dass die Gespräche mit potenziellen Investoren sich verzögern. Deshalb musste das Unternehmen seine Jahresprognose auch kräftig senken.

    Die besondere Herausforderung bei Solar Millennium ist, dass ihre Projekte den Firmenumsatz weit übertreffen. Im in wenigen Tagen endenden Geschäftsjahr rechnen die Franken lediglich mit Erlösen von 150 Millionen Euro. Immer wieder waren in der Vergangenheit zudem Zweifel an der Bilanzierung des Unternehmens laut geworden. Solar Millennium, das bereits einige kleinere solarthermische Kraftwerke in Spanien gebaut hat, bestreitet diese Vorwürfe.

    In drei Jahren soll nun der erste Sonnenstrom in den USA ins Netz fließen. Insgesamt sollen vier Anlagen entstehen. Die Kraftwerke nahe des Ortes Blythe sind solarthermisch und haben mit den Solarzellen auf dem heimischen Dach nichts gemein, außer dass am Ende Strom herauskommt: Bei der Solarthermie werden Sonnenstrahlen mit Parabolspiegeln gebündelt und letztlich Wasser zum Kochen gebracht. Der Dampf treibt Turbinen an.

    Mit der gleichen Technik sollen beim Projekt Desertec in der afrikanischen Wüste große Kraftwerke entstehen und Europa mit Strom versorgen. Während Desertec aber noch Zukunftsmusik ist, stehen in den Weiten der USA bereits eine ganze Reihe von Sonnenstromanlagen. Hinzu kommen riesige Windparks in den Weiten des Landes.

    Solar Millennium rechnet damit, in den kommenden Monaten die Genehmigungen für weitere Projekte in Kalifornien und Nevada mit jeweils 500 Megawatt zu erhalten. ´Die Genehmigung der 1.000 Megawatt in Blythe zeigt die Entschlossenheit der US-Regierung, Solarkraftwerken im zukünftigen Energiemix einen größeren Stellenwert zu geben´, sagte US-Firmenvertreter Josef Eichhammer.

    Solar Millennium arbeitet in den Vereinigten Staaten mit dem deutschen Anlagenbauer Ferrostaal und dem US-Ölkonzern Chevron zusammen. Den Strom nimmt der örtliche Versorger California Edison ab. Die USA müssen dringend in ihre Energieinfrastruktur investieren. Ein großer Teil der Kraftwerke stammt noch aus Nachkriegszeiten und ist vollkommen veraltet, die Netze sind in einem maroden Zustand und brechen ständig zusammen.

    Den Erlangern kommen bei ihren ehrgeizigen Wachstumsplänen die Konjunkturpakete der US-Regierung zugute, mit der die Wirtschaft des Landes angekurbelt werden soll. So hatte Washington alleine für das Projekt in Blythe Kreditgarantien in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Beim Bau des riesigen Sonnenstromkraftwerks sollen mehr als 1.000 Menschen Arbeit finden, für den Betrieb des Kraftwerks sind nach Angaben des Unternehmens rund 220 Mitarbeiter nötig./enl/das/gp/kts/DP/enl/he

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