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    Fonds-Check  4506  1 Kommentar Hanseatische Fußball Kontor "FTR Fußball 1" - Seite 2



    Informationen: Grundlage des Geschäftsmodells ist die Internetseite www.transfermarkt.de, eine öffentlich zugängliche Datenbank, die unter anderem Transfers und Ablösesummen der Spieler auflistet. Aber: „Eine vollständige und objektiv nachvollziehbare Auswertung der Daten ist nicht möglich, da bezüglich der vertraglichen Bedingungen bei den Transfers grundsätzlich seitens der beteiligten Vereine, Berater und Spieler Stillschweigen vereinbart wurde. Es handelt sich somit im Wesentlichen um spekulative Annahmen, da eine Auswertung der Transferdaten auf Basis von vertraglichen Grundlagen nicht erfolgen kann.“ So steht es im Prospekt. Und spricht für sich selbst.

    Partner: Über den Fonds freut sich vor allem die Extratime GmbH, eine Beratungsgesellschaft, die aktuell 53 Spieler unter Vertrag hält. Auch wenn der Fondsinitiator betont, Extratime werde keine Spieler aus dem eigenen Portfolio vermitteln. Entscheidende Rolle spielt auch Ex-Bundesligaspieler Harald Spörl.

    Vorgehensweise: Extratime wird einen Spieler vorschlagen, den die Berater für erfolgversprechend halten. Harald Spörl wird dann sein Votum abgeben. Oder: Ein Verein will, dass der Fonds für ihn einen bestimmten Spieler finanziert. Den würde wiederum Spörl scouten und zu einem Ergebnis kommen. Werden diese Spieler später verkauft, sollen Anleger von den Mehreinnahmen profitieren.

    Kalkulation: Der Fonds arbeitet ausschließlich mit Eigenkapital. Von den angestrebten 10,5 Millionen Euro inklusive Agio bleiben nach Abzug der Kosten und einer Liquiditätsreserve 8,6 Millionen Euro für Bruttoinvestitionen. Davon erhält Extratime pro Transfer allerdings eine Transaktionspauschale von jeweils 2,5 Prozent. Bei einer Laufzeit von vier Jahren stellt der Initiator seinen Anlegern ein Plus von 33 Prozent vor Steuern in Aussicht. In diesem Fall muss der Fonds seinen Einsatz allerdings verdoppeln. Alleine 20 Prozent davon würden in die Kassen von Extratime und Hanseatischem Fußball Kontor fließen. Mit eigenem Geld ist der Initiator nicht vertreten.
    Anbieter: Hanseatisches Fußball Kontor sind Jörg Zeitz und Kai-Volker Langhinrichs. Beide waren vorher unter anderem bei HPC Capital tätig, einem Anbieter zum Beispiel von US-Policen-Zweitmarktfonds.

    Steuern: Anleger versteuern den Gewinn mit ihrem individuellen Steuersatz.

    Fazit: Fußball – schönste Nebensache der Welt? Ein Klischee. Fußball ist im Gegenteil ein knallhartes Geschäft, bei dem es um Millionen und Milliarden geht. Natürlich kann es dem Fonds gelingen, ein paar Glücksgriffe zu landen. Muss es aber nicht. Sollten die transferierten Spieler Provinzkicker bleiben, verdienen die Anleger nichts und verlieren im Zweifel sogar ihr Geld. Ein Fonds zum Einsatz von Spielgeld, eine Alternative zum Totoschein für gutbetuchte Fans. Unabhängig davon würden die Anleger bei einer Verdoppelung der Nettoinvestition bezogen auf ihr eingesetztes Kapital nur ein Plus von 33 Prozent machen.
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    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
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