Aktien Frankfurt
Tief im Minus - Angst in Japan wird größer
FRANKFURT - Angesichts immer neuer Schreckensmeldungen aus Japan und eines erneuten starken Erdbebens in dem Inselstaat hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag kräftige Verluste verbucht. Händler
verwiesen auf die sich zuspitende Lage im Atomkraftwerk Fukushima, die die Börsen weiter aus dem Gleichgewicht bringe. Japanische Medien geben der Bevölkerung inzwischen Tipps für den Fall einer
radioaktiven Verstrahung.
Der deutsche Leitindex büßte am Nachmittag 4,75 Prozent auf 6.540,30 Punkte ein und notierte damit so tief wie seit Oktober 2010 nicht mehr. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 4,36 Prozent auf 9.449,60 Punkte nach. Vergleichsweise moderat fielen dagegen die Verluste im TecDax aus, für den es trotz sehr deutlicher Kursgewinne bei Erneuerbaren-Energien-Aktien um 1,57 Prozent auf 857,11 Punkte nach unten ging. Jüngste Konjunkturdaten aus den USA, wo der Empire-State-Index überraschend deutlich gestiegen war, sorgten am deutschen Aktienmarkt kaum für Unterstützung.
Der deutsche Leitindex büßte am Nachmittag 4,75 Prozent auf 6.540,30 Punkte ein und notierte damit so tief wie seit Oktober 2010 nicht mehr. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 4,36 Prozent auf 9.449,60 Punkte nach. Vergleichsweise moderat fielen dagegen die Verluste im TecDax aus, für den es trotz sehr deutlicher Kursgewinne bei Erneuerbaren-Energien-Aktien um 1,57 Prozent auf 857,11 Punkte nach unten ging. Jüngste Konjunkturdaten aus den USA, wo der Empire-State-Index überraschend deutlich gestiegen war, sorgten am deutschen Aktienmarkt kaum für Unterstützung.
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VERSORGER UND CHIPWERTE IM MINUS
Die Aktien der Versorger gehörten angesichts der anhaltenden Atomkrise in Japan und des verkündeten Moratoriums zur Laufzeitenverlängerung für deutsche Atomkraftwerke abermals zu den größten Verlierern. Eon brachen um 4,89 Prozent auf 20,795 Euro ein und RWE gaben 5,13 Prozent auf 43,30 Euro ab. Bei einer früheren Abschaltung von Kernkraftwerke entstehe ein erheblicher Druck auf die Gewinne und Bewertung beider Unternehmen, schrieb Analystin Deborah Wilkens von Goldman Sachs. Auch Versicherungswerte verbuchten erneut deutliche Verluste.
Auto-Aktien stießen Anleger ebenfalls ab. Daimler rutschten um 5,14 Prozent auf 44,75 Euro ab. Die Analysten desjapanischen Bankhauses Nomura verwiesen darauf, dass der Stuttgarter Konzern 15 bis 20 Prozent seiner Lastwagen in Japan baue. Dies könnte Daimler kurzfristig belasten. Papiere von Volkswagen (VW) und BMW verzeichneten Verluste ähnlichen Ausmaßes.
Die Papiere von Chipherstellern wie Infineon und Dialog Semiconductor büßten 6,42 respektive 11,57 Prozent ein. Die Halbleiterwerte würden aktuell maßgeblich durch die Entwicklung in Japan bewegt, betonte ein Händler. Dabei sei zunächst ein Anstieg der Preise für NAND-Speicherchips eher positiv gewertet worden. Einem weiteren Börsianer zufolge dürfte dieser Preisanstieg aber temporär sein. Er begründete seine Erwartung mit der großen Bedeutung der Nachfrageentwicklung in Japan nach diesem Chip-Typ, der zehn bis 15 Prozent der weltweiten Halbleiterverkäufe ausmache. Diese Nachfrage aus Japan dürfte wegen der dortigen Katastrophe massiv einbrechen.
ERNEUERBARE-ENERGIEN-TITEL SCHIESSEN WEITER NACH OBEN
Für Furore im TecDax sorgten die Titel des Solarkonzerns Conergy . Sie schossen um mehr als 112 Prozent auf 0,805 Euro hoch. Gewinne von knapp 30 Prozent gab esfür Solarworld . Die Anteilsscheine von Phoenix Solar konnten nach Zahlen zum Geschäftsjahr 2010 nur um etwas mehr als zwei Prozent zulegen. Ein Händler bezeichnete die Zahlen als enttäuschend./ajx/gl
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Die Aktien der Versorger gehörten angesichts der anhaltenden Atomkrise in Japan und des verkündeten Moratoriums zur Laufzeitenverlängerung für deutsche Atomkraftwerke abermals zu den größten Verlierern. Eon brachen um 4,89 Prozent auf 20,795 Euro ein und RWE gaben 5,13 Prozent auf 43,30 Euro ab. Bei einer früheren Abschaltung von Kernkraftwerke entstehe ein erheblicher Druck auf die Gewinne und Bewertung beider Unternehmen, schrieb Analystin Deborah Wilkens von Goldman Sachs. Auch Versicherungswerte verbuchten erneut deutliche Verluste.
Auto-Aktien stießen Anleger ebenfalls ab. Daimler rutschten um 5,14 Prozent auf 44,75 Euro ab. Die Analysten desjapanischen Bankhauses Nomura verwiesen darauf, dass der Stuttgarter Konzern 15 bis 20 Prozent seiner Lastwagen in Japan baue. Dies könnte Daimler kurzfristig belasten. Papiere von Volkswagen (VW) und BMW verzeichneten Verluste ähnlichen Ausmaßes.
Die Papiere von Chipherstellern wie Infineon und Dialog Semiconductor büßten 6,42 respektive 11,57 Prozent ein. Die Halbleiterwerte würden aktuell maßgeblich durch die Entwicklung in Japan bewegt, betonte ein Händler. Dabei sei zunächst ein Anstieg der Preise für NAND-Speicherchips eher positiv gewertet worden. Einem weiteren Börsianer zufolge dürfte dieser Preisanstieg aber temporär sein. Er begründete seine Erwartung mit der großen Bedeutung der Nachfrageentwicklung in Japan nach diesem Chip-Typ, der zehn bis 15 Prozent der weltweiten Halbleiterverkäufe ausmache. Diese Nachfrage aus Japan dürfte wegen der dortigen Katastrophe massiv einbrechen.
ERNEUERBARE-ENERGIEN-TITEL SCHIESSEN WEITER NACH OBEN
Für Furore im TecDax sorgten die Titel des Solarkonzerns Conergy . Sie schossen um mehr als 112 Prozent auf 0,805 Euro hoch. Gewinne von knapp 30 Prozent gab esfür Solarworld . Die Anteilsscheine von Phoenix Solar konnten nach Zahlen zum Geschäftsjahr 2010 nur um etwas mehr als zwei Prozent zulegen. Ein Händler bezeichnete die Zahlen als enttäuschend./ajx/gl
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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