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DAX-Bilanz: RWE und E.ON im Sturzflug
Der DAX konnte sich im Zuge der Katastrophenmeldungen aus Japan der Abwärtstendenz der internationalen Finanzmärkte nicht entziehen und verbuchte ein dickes Wochenminus von 4,5
Prozent.
In der Spitze lag zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Montag) eine Preisspanne von über 463 DAX-Zählern. Das Verhältnis zwischen Wochengewinnern und –verlierern fiel mit 1 zu 29
eindeutig negativ aus. Steil bergauf ging es in der abgelaufenen Handelswoche allenfalls mit Aktien aus dem Sektor erneuerbare Energien sowie dem Volatilitätsindex VDAX-NEW. Der
Angstbarometer zog auf Wochensicht um 19 Prozent auf 25,69 Prozent an.
Wie in der Vorwoche erlitten die beiden Versorger RWE (-9,2 Prozent) und E.ON (-9,2 Prozent) die mit Abstand höchsten Einbußen. Die von der Bundesregierung
angeordnete Stilllegung von Kernkraftwerken, die vor 1980 ans Netz gingen, war für den Absturz der Versorger maßgeblich verantwortlich. Und auch auf lange Sicht dürfte es für die Kernkraft in
Deutschland eng werden, schließlich hatte diese Form der Energiegewinnung bereits vor der Verlängerung der Laufzeiten alter KKWs in weiten Teilen der Bevölkerung den Rückhalt verloren. Die
Katastrophe in Japan dürfte die Bereitschaft zum Akzeptieren der Restrisiken weiter reduziert haben. Über kurz oder lang müssen sich Energiekonzerne von ihren bei den Deutschen in Ungnade
gefallenen Renditebringern wohl verabschieden.
HeidelbergCement mit Wochengewinn
Der Bauzulieferer HeidelbergCement (+1,2 Prozent) war der einzige DAX-Wert, dem in der abgelaufenen Börsenwoche ein Kursgewinn gelang. Positive Unternehmenszahlen (Donnerstag) und
eine Heraufstufung der Bonität durch die Ratingagentur Standard & Poor`s (Freitag) waren für die relative Stärke des Titels maßgeblich verantwortlich. So gelang den Heidelbergern im Jahr 2010
ein Umsatzplus von 5,8 Prozent auf 11,8 Mrd. Euro und eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 11,8 auf 12,2 Prozent. Und auch der Ausblick überzeugte die Börsianer. Vor allem in den
Regionen Asien/Pazifik und Afrika/Mittelmeerraum erwartet das Management „anhaltendes Wachstum“.
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