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     2692  1 Kommentar Streit mit Frankreich nur inszeniert?

    Voller Spannung und Hoffnung blickt die Welt nach Brüssel. Allen Ernstes wird die ultimative Lösung erwartet. Nach dem Motto: "Verschwindet ihr Probleme, ihr nervt mich lange genug".


     
    Die Verwerfungen sind aber kein Computerprogramm, man kann nicht einfach die Delete-Taste drücken und alles löst sich einfach von selbst in Wohlgefallen auf. 
     
    Viele Medien, vor allem in Deutschland, zerreissen den Bank-Lizenz-Plan von Herrn Sarkozy. Der aber gar nicht so dumm ist und vielleicht nur der Zukunft etwas voraus greift. Dadurch kommt er vor allem aufgrund von parlamentarischen Hürden und rechtlichen Bedenken (noch) nicht. Zudem ist es zu offensichtlich, dass er vor allem seine eigenen Banken auch noch raushauen lassen will.
     
    Die deutsche Versicherungs-Lösung hingegen versichert nur die ersten 20% eines möglichen Schuldenschnitts  an die Investoren. Man könnte hier auch von einer Teil-Kasko-Lösung sprechen. Der ESFS (Erweiterter Stabilitätsfonds) bürgt auf dem ersten Blick also nur für 20% und nicht für 100%.
     
    Und dies ist nicht anderes als der Hebel, der doch angeblich nicht kommen sollte.
     
    Der "Vorteil" wäre also, dass bei einem Zahlungsausfall die Gläubiger auf 80% der Forderung sitzen bleiben könnten.
    Der "Schäuble-Hebel-Plan" würde somit aus den 440 Euro des EFSF folgendes machen: 5 x 440 Euro = 2,2 Billionen Euro
     
    Und nach dem wohl inszenierten Streit mit Frankreich, sieht es zudem jetzt so aus, als wäre der Plan von Schäuble lediglich das kleinere Übel. 
     
    In Wirklichkeit ist es aber so, der Plan Frankreichs hat kaum Chance auf Verwirklichung. Aber der Hebel musste her. Aber wie bekommt man die Deutschen rum? Insbesondere da bereits die Hebel-Lösung in Presse und Blogs völlig zerrissen worden war?
     
    Fürwahr eine Meisterleistung der Manipulationskunst.
    Innerhalb von Tagen hat man es geschafft, dass sich die Deutschen die Hebel-Lösung wünschen. Denn diese heißt jetzt ja Versicherungslösung. Allein das Wort wirkt auf deutsche offenbar immer noch wohltuend und lässt Schafe sanft schlummern.
     
    Über die Risiken und Nebenwirkungen spricht so gut wie niemand, weil sich alles mit dem Frankreich-Plan beschäftigt hat. Da aber in Wirklichkeit der Hebel-Plan geschickt umgesetzt werden sollte, ist vor allem die Presse voll in die Falle gelaufen.
     
    Wo ist der Haken beim gehebelten EFSF?
     
    Die Haushaltsdisziplin.
    Die PIGS wissen: Die ersten 20% werden durch den EFSF übernommen. Von nun an wird unseres Erachtens folgendendes passieren:
     
    Haircuts von 20% werden über kurz oder lang nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
    Das ist doch die perfekte Einladung.
    Denn dem Investor wird 20% garantiert, die auf jeden Falle garantiert werden. Bei sehr hohen Verdienstmöglichkeiten auf der anderen Seite.
    Gegen die Schuldstaaten aber gibt es keine wirklich wirksamen Sanktionen.


    Wer am Ende wieder der Dumme ist, sollte jedem klar sei



    Marktorakel
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    Udo Wolf ist Autor des Weblog: Marktorakel.com, bekannt über die Grenzen der Finanzbranche hinaus. Mit seinen Traderdepots gibt der Trendforscher sein Wissen um die Geschehnisse an den Märkten und der Börse an die Leser weiter.
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    Verfasst von 2Marktorakel
    Streit mit Frankreich nur inszeniert? Voller Spannung und Hoffnung blickt die Welt nach Brüssel. Allen Ernstes wird die ultimative Lösung erwartet. Nach dem Motto: "Verschwindet ihr Probleme, ihr nervt mich lange genug".   Die Verwerfungen sind aber kein Computerprogramm, …

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