Egbert Prior: Rational will Amis zum Kochen bringen
Wir besichtigen die Produktion in Landsberg am Lech. “Unser Unternehmen profitiert von den exzellent ausgebildeten deutschen Facharbeitern", betont Vorstandschef Dieter Blaschke. Rational setzt bei ihren Gargeräten auf höchste Qualität. Um die zu erreichen, sollen die Mitarbeiter so eigenverantwortlich wie möglich arbeiten. In der Umkehrung der Fließbandidee von Henry Ford schraubt ein Beschäftigter ein komplettes Gerät zusammen. Dabei liegen die Durchlaufzeiten für die komplexen Kochautomaten bei nur wenigen Stunden. Im 3. Quartal ist eine neue Gerätegeneration an den Start gegangen, was ungefähr alle 7 Jahre der Fall ist. Unternehmenslenker Blaschke nennt Innovation als größten Erfolgsfaktor. Ganz entscheidend sei aber auch der Vertrieb. Im Außendienst seien etwa 250 ausgebildete Köche unterwegs, die die Bedürfnisse ihrer Kunden genau kennen. Der Weltmarktführer bei den Dampfgarern, gut jedes zweite Gerät kommt aus Landsberg, stellt den Kundennutzen in den Vordergrund, dann stellten sich Erfolg bzw. “shareholder value" ganz von selbst ein. Blaschke weiß, wovon er spricht. Gegenüber dem Emissionspreis beim Börsengang im Jahr 2000 hat sich die Notiz versiebenfacht auf aktuell 163 Euro. Obendrauf kamen insgesamt 34,55 Euro Dividende. Die Nachsteuerrendite von mehr als 20% sucht ihresgleichen. Chefkoch Blaschke kann derzeit keinerlei konjunkturelle Eintrübung feststellen. So soll auch 2011 neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn liefern. 2010 gingen 350 Millionen durch die Bücher, der Jahresüberschuß satte 80 Millionen. Auch die weiteren Wachstumsaussichten seien ausgezeichnet. Mit einer zweiten Gerätelinie, die das Kochen und Frittieren besonders gut kann, soll der Erfolg gewissermaßen verdoppelt werden. Außerdem seien die riesigen Märkte in Asien und Nordamerika noch jungfräulich.