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Termine: Europa kommt nicht zur Ruhe
Europas Schuldenprobleme scheinen mehr und mehr die globale Konjunktur in Mitleidenschaft zu ziehen. Fazit: Die Spannung steigt.
In der kommenden Handelswoche dürfte die Finanzwelt einmal mehr gebannt in Richtung Europa blicken. Wichtige Konjunkturindikatoren stehen vor allem diesseits des Atlantiks zur Bekanntgabe an,
während in den USA der Blick auf den konjunkturellen Terminkalender eher für eine ruhige Woche spricht. In Europa dürfte die Nervosität der Marktakteure vor allem am Dienstag und Mittwoch spürbar
zunehmen. Dann gilt es nämlich so manchen Konjunkturindikator zu verdauen. So stehen zum Beispiel am Dienstag die deutschen und europäischen Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor auf
der Agenda. In der vergangenen Woche wurde dieses Stimmungsbarometer für den Industriesektor gemeldet. Ihr Tenor fiel etwas besser als erwartet aus. Daneben dürften sich die Investoren aber auch
für die Stimmung unter den Konsumenten interessieren. Hier liefern Daten zu den europäischen Einzelhandelsumsätzen im April Hinweise auf den aktuellen Trend liefern. Die deutsche Wirtschaft konnte
sich dank ihrer guten Wettbewerbsfähigkeit – trotz Eurokrise – relativ gut behaupten. Eine Garantie, dass dies so bleibt gibt es natürlich nicht. Der ebenfalls für Dienstag angekündigte
Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe dürfte daher mit großer Spannung erwartet werden.
Europa: BIP und EZB sorgen für Unruhe
Am Mittwoch sollte unter den Finanzmarktakteuren ebenfalls kaum Langeweile aufkommen. Vor allem das Statement der Europäischen Zentralbank könnte neue Marktimpulse generieren. Doch zuvor erfahren
die Investoren, wie es um das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2012 bestellt war. Im vierten Quartal gab es gegenüber dem Vorquartal ein Minus von 0,3 Prozent und gegenüber dem
Vorjahresquartal ein Plus von 0,7 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass Europa 2012 in die Rezession rutscht, ist relativ groß. Wie heftig diese ausfällt, muss abgewartet werden. Der
Vollständigkeit halber sollen auch einige Konjunkturtermine aus den USA noch erwähnt werden: Als besonders wichtig werden wie gewohnt die wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe (Donnerstag)
sowie die US-Handelsbilanz (Freitag) betrachtet. Die jüngsten Meldungen über US-Strafzölle auf chinesische Produkte stimmen nicht gerade optimistisch. Ein globaler Handelskrieg wäre sicherlich das
Letzte, was die ohnehin verunsicherten Anleger benötigen.
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