Keine Verfassungsänderung
Guatemala - Präsident rudert zurück
Die Proteste haben Erfolg. Guatemala wird seine angedachten Bergbaureformen nicht durchführen. Das sorgt zumindest vorläufig für Ruhe in der Branche.
Anfang Juli ging ein Schock durch die Bergbaubranche in Guatemala. Die Regierung von Präsident Otto Perez Molina wollte die Verfassung ändern und hatte dabei auch den Bergbau im Blick. Aus
Regierungskreisen war zu hören, dass man sich bis zu 40 Prozent an Bergbaugesellschaften, die im Lande aktiv sind, sichern wolle.
Das brachte die Kurse von Unternehmen ins Wanken, die in dem mittelamerikanischen Land aktiv waren. So rutschten die Aktienkurse von Tahoe Resources (WKN: A1C0RA) und Ainfield Nickel (WKN: A0N9Q3)
um bis zu 40 Prozent nach unten. Bis heute haben sich die Titel von diesem Kursdesaster nicht erholt. Dabei klingen die jüngsten Meldungen aus Guatemala gar nicht mehr so schlecht. Doch die
internationale Aufmerksamkeit fehlt bisher noch.
Denn Präsident Molina hat seine Beteiligungspläne zurückgezogen, zumindest was den Bergbau angeht. Die Reaktionen der internationalen Öffentlichkeit waren offenbar zu heftig. Die Sorgen,
Investitionen aus dem Ausland zu verlieren, waren zu groß. Man wollte die aufstrebende Branche, die künftig eine wichtigere Rolle in der Exportwirtschaft spielen soll, nicht gefährden.
Daher wird die geplante Verfassungsänderung hinsichtlich der 40prozentigen Beteiligung an neuen Projekten nicht weiter in Betracht gezogen. Beobachter sprechen in diesem Zusammenhang auch schon von
einem Versuchsballon, der losgelassen worden war, um die Reaktionen zu testen.
Auch eine zweite Verfassungsänderung, wird nicht in der geplanten Form kommen. Diese war neben den Verstaatlichungsplänen fast untergegangen, hätte für Bergbaugesellschaften jedoch ebenfalls
Konsequenzen gehabt. Es sollte eine Art Superfonds gegründet werden, der mit den Gewinnen von staatseigenen Gesellschaften gefördert werden sollte. Zudem hätten die Minen- und die Ölindustrie in
den Fonds einzahlen sollen. Ziel war es dabei, aus den Fondsgeldern große Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Doch auch diese Idee wird nicht verwirklicht werden.
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