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    Große Streiks gehen zu Ende  2596  0 Kommentare
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    Südafrika bringt eine Zäsur in der Platinbranche

    Die zum Teil tödlichen Auseinandersetzungen in der Bergbaubranche Südafrikas sind zwar ausgelaufen. Die Folgen werden Unternehmen, Arbeiter und der Markt aber wohl noch lange zu spüren bekommen.

    Monatelange Konfrontationen in der südafrikanischen Minenbranche scheinen zu einem Ende zu kommen. Am Donnerstag ist die letzte große Streikwelle beendet worden, nachdem Arbeitsniederlegungen immer wieder Teile vor allem der Platinförderung des Landes lahmgelegt hatten. Während nun in der Weinbaubranche die Auseinandersetzungen eskalieren, haben streikende Arbeiter von Anglo American Platinum (WKN: 856547) ein Angebot des Unternehmens angenommen und werden an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

    Für den Platinmarkt könnten die Unruhen, die rund 50 Menschen das Leben gekostet haben, eine Zäsur bedeuten. Südafrika ist weltweit mit weitem Abstand das wichtigste Förderland für das Edelmetall, das seinen industriellen Einsatz vor allem in der Automobilindustrie bei Katalysatoren findet. Für die Unternehmen der Branche ist das Ende der Streiks auf den ersten Blick natürlich positiv. Die gestoppte Produktion kann wieder aufgenommen werden.

    Die Zahlen von Lonmin (WKN: 856046), immerhin weltweit die Nummer drei der Branche, zeigen die massiven Auswirkungen der langen Streiks. Operativ hat der Konzern im gerade beendeten Geschäftsjahr 2011/2012 mehr als 0,7 Milliarden Dollar Verlust verbucht. Nun braucht man dringend Geld, um nicht komplett ins Trudeln zu geraten und Finanzziele einzuhalten, hat aber ein Übernahmeangebot des Großaktionärs Xstrata (WKN: 552834) abgelehnt.

    Auf den zweiten Blick aber bleibt auch Unsicherheit zurück. Die Streiks haben das Gefüge unter den Gewerkschaften heftig verschoben. Die bisher dominante und eher gemäßigter agierende National Union of Mineworkers hat dabei viel an Macht eingebüßt, dagegen sind andere Gewerkschaften dabei, ihren Einfluss auszubauen – auch mit einem wesentlich aggressiveren Auftreten.

    Dazu kommen die Kostensteigerungen, die die Lohnerhöhungen für die Minenarbeiter mit sich bringen. Schon unabhängig von dem Streik hatten Unternehmen der Platinbranche in Südafrika Minen wegen mangelnder Profitabilität schließen müssen. Ursächlich dafür war darüber hinaus auch der schwache Platinpreis, der sich allerdings von den Tiefs dieses Sommers wieder etwas erholt hat. Dennoch werden die Gesellschaften mit den neuen, deutlich höheren Lohnkosten im Rücken neu kalkulieren müssen, ob sich Projekte noch gewinnbringend betreiben lassen, oder mangels Profitaussichten nicht weiter verfolgt werden. Schon jetzt rechnet man am Markt damit, dass der Platinmarkt in ein längeres Angebotsdefizit laufen wird. Den Preis für die Feinunze des Edelmetalls wird ein solches Umfeld deutlich stützen.

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