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    Überteuerte Übernahme mach Eisenerzkonzern Cliffs Natural zu schaffen

    Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen macht eine überteuerte Akquisition in Kanada einem global tätigen Minenkonzern schwer zu schaffen.

    Vergangene Woche hatte der Bergbaugigant Rio Tinto (WKN 852147) seinen CEO Tom Albanese abgesägt – vor allem auf Grund von Milliarden schweren Abschreibungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Alcan (Wir berichteten).

    Am gestrigen Donnerstag dann traf es den Eisenerzproduzenten Cliffs Natural Resources (WKN A0RBDY), der eine Goodwill-Abschreibung in Höhe von 1 Mrd. USD auf seine Akquisition der kanadischen Consolidated Thompson Iron Mines vornehmen muss.

    Beide Deals wurden in einer Boomphase der Rohstoffmärkte abgeschlossen. Cliffs stimmte Anfang 2011 zu, gewaltige 4,9 Mrd. Dollar in bar für Consolidated Thompson Iron Mines und deren Eisenerzmine Bloom Lake in Quebec zu übernehmen.

    Bloom Lake war nagelneu, als Cliffs zuschlug, und man war noch dabei, die Produktion auf das geplante Niveau von 8 Mio. Tonnen pro Jahr anzuheben. Allerdings sollte das nur der Anfang sein, den Cliffs hatte geplant, den Ausstoß mit einer Expansion 2013 auf 16 Mio. Tonnen pro Jahr anzuheben.

    Zum damaligen Zeitpunkt schienen der hohe Übernahmepreis und eine schnelle Produktionsausweitung sinnvoll. Der Eisenerzpreis erreichte nie gesehene Höhen von mehr als 180 USD pro Tonne und asiatische Stahlhersteller suchten auf der ganzen Welt nach dem Rohstoff, um ihre Hüttenwerke zu füttern. Doch für Cliffs ging auf Bloom Lake seitdem wenig zusammen.

    Denn die Produktionsausweitung machte von Anfang an Probleme. Bisher hat die Mine nicht einmal die für den Anfang geplante Kapazität von 8 Mio. Tonnen Eisenerz pro Jahr erreicht, ganz zu schweigen von den dann angepeilten 16 Mio. Tonnen. Und die Cashkosten liegen derzeit bei 88 USD pro Tonne und nicht bei den 60 bis 65 USD je Tonne, die Cliffs erwartet hatte.

    Natürlich passte es Cliffs auch nicht in den Plan, dass der Eisenerzmarkt sich 2012 ganz erheblich abkühlte und der Preis zeitweilig unter 90 USD pro Tonne fiel. Seitdem ist er zwar wieder auf über 140 USD gestiegen, doch die Käufer gehen derzeit nicht annähernd so aggressiv vor wie noch 2011. Im November legte Cliffs deshalb einen Teil der Expansionsarbeiten auf Eis und schickte Hunderte von Subunternehmern nach Hause.

    Cliffs erklärte gestern, dass die 1 Mrd. USD schwere Abschreibung auf Bloom Lake die zu erwartende langfristig niedrigere Produktion sowie die höheren Investitions- und Betriebskosten widerspiegle. Auch die Verzögerungen an den Erweiterungsarbeiten trugen zu der Abschreibung bei. Immerhin erwartet der US-Konzern jetzt, diese im kommenden Jahr abschließen zu können.

    Im Endeffekt, so Experten, hat Cliffs sich ein gutes Projekt gesichert. Wie aber Rio Tinto bei Alcan habe man in einem überhitzten Markt einfach zu viel gezahlt. So kommt die Abschreibung auch nicht wirklich überraschend. Die Analysten von BMO Capital Markts hatten nach eigener Aussage bereits damals, also 2011, gesagt, dass Cliffs rund 2 Mrd. USD zu viel gezahlt habe.

    Insgesamt, Bloom Lake eingeschlossen, hat Cliffs gestern Abschreibungen in Höhe von rund 1,9 Mrd. USD angekündigt. Auch andere, einmalige Kosten wurden einbezogen, darunter 100 bis 150 Mio. USD an Abschreibungen auf die anderen Eisenerzaktivitäten des Konzerns im Osten Kanadas.


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