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    Aktien Europa  4397  0 Kommentare EZB mit neuen Konjunkturprogrammen!

    Während die Börsen wie der DAX bereits ihre Allzeithochs getestet haben wird es endlich auch in Deutschland wärmer. Doch das Wetter wird kaum der Treiber für die Aktien gewesen sein, auch wenn Unternehmen wie K+S eher vom Schnee profitieren, während eine Sto AG für den Fassadenbau trockenes Wetter benötigt. Auch das Hochwasser sollte leider für zunehmenden Renovierungsbedarf und Nachfrage nach Sto-Produkten sorgen.

    Der Haupttreiber für die Börsen ist aber nach wie vor nicht die Konjunktur, sondern die reichlich vorhandene Liquidität. Doch wie erwartet gibt es in der europäischen Schuldenkrise keinerlei nennenswerte Verbesserung. Das interessiert die Märkte zwar herzlich wenig, denn alle vertrauen darauf, dass die EZB weiterhin ungehindert ihre Verträge bricht. Dennoch fehlt der fundamentale Unterboden für ein nachhaltiges Anspringen der Konjunktur, besonders in Südeuropa. Zwar fallen durch Maßnahmen der EZB die Renditen von Staatsanleihen, doch bei der Kreditvergabe an private Haushalte und Unternehmen bewegt sich vor allem in Südeuropa herzlich wenig.

    Während fast alle monetären Maßnahmen inzwischen versucht wurden oder ausgeschöpft sind, will die EZB nun mit neuen Programmen das Wachstum wieder ankurbeln. Einmal mehr dienen hier die Amerikaner als Vorbild. Deren radikale Sanierung des Bankensektors und Abwicklung von fast 500 Banken hat nicht nur Altlasten beseitigt, sondern auch die Kreditvergabe wieder belebt. In Europa, mit Ausnahme Deutschlands, ist dagegen dieser Markt fast vollständig zum Erliegen gekommen. Das möchte die EZB nun ändern. Dazu soll mit einem speziellen Programm der ABS Markt angekurbelt werden, indem staatliche Garantien für ABS vergeben und ein europäischer Standard eingeführt wird. Eventuell sollen sogar solche Papiere angekauft werden, wobei dieser Markt weniger sensibel auf Angebot und Nachfrage ist. Damit würden Kreditrisiken von den Banken auf die staatlichen Bilanzen übertragen.

    Eine weitere geplant Maßnahme soll eine radikale Säuberung der maroden europäischen Großbanken werden. Diese längst überfällige Maßnahme könnte Vertrauen in die Bankenwelt zurückbringen und auch die Kreditvergabe wieder ankurbeln. Während die deutschen Häuser Commerzbank und Deutsche Bank hier transparent sind, regt sich bei anderen bereits Widerstand. Unsere Nachbarn Frankreich und Italien wollen sich nicht in die Bilanzen ihrer großen Banken wie BNP Paribas, Societe Generale und UniCredit schauen lassen. Zumal dieser kurzfristige Prüfungsaufwand ja auch mit Kosten verbunden wäre, den kurz vor der Wahl im Herbst dann nicht der deutsche Steuerzahler schultern sollte. Schließlich stellt sich auch rechtlich die Frage nach den Kosten der Abwicklung einer Bank, denn nach Aktionären und Gläubigern sollen auch die Sparer über 100.000,00 Euro zur Kasse gebeten werden – siehe Zypern.

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Aktien Europa EZB mit neuen Konjunkturprogrammen! Während die Börsen wie der DAX bereits ihre Allzeithochs getestet haben wird es endlich auch in Deutschland wärmer. Doch das Wetter wird kaum der Treiber für die Aktien gewesen sein, auch wenn Unternehmen wie K+S eher vom Schnee profitieren, …

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