checkAd

    Finanzmärkte  2168  0 Kommentare DAX mit Kursziel 9.000 – Geldschleusen werden weiter offen bleiben

    Es ist schon interessant, wie die Rally an den Aktienmärkten, allen voran beim DAX, der heute Morgen zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 8.600 Punkten knackt, von vielen Beobachtern interpretiert wird. Die Absage des ehemaligen US-Finanzministers Lawrence Summers für den Chefposten der wohl wichtigsten finanzpolitischen Institution der Welt, der US-Notenbank, sei für die positive Reaktion der Börsen verantwortlich. Es stellt sich für mich allerdings die Frage, warum die Aktienmärkte keine Verluste verbuchten, als am Freitag Summers als Nachfolger Bernankes ins Gespräch gebracht wurde. Um die Frage aber gleich zu beantworten: Wenn die Börsen steigen wollen, ist ihnen jedes Argument recht, während schlechte Nachrichten auf dem Weg nach oben zunehmend ausgeblendet werden.

     

    Genau so werden die Märkte auch auf das wohl wichtigste Ereignis der Woche reagieren, die Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwochabend über die zukünftige Geldpolitik. Dabei steht eines für mich fest: Sie wird reagieren. Erstens erwarten die Finanzmärkte eine Reaktion und es wäre fast töricht, dieses Momentum nicht auszunutzen. Immerhin hat sie die Märkte wochenlang darauf vorbereitet, um den Überraschungseffekt und damit unkalkulierbare Reaktionen so gering wie möglich zu halten. Im Gegenteil, passiert in Sachen Kurswechsel nichts, könnten die Aktienmärkte zwar kurzfristig positiv reagieren, mittelfristig bliebe dann aber die Unsicherheit über den neuen Zeitpunkt und dies könnte auch als negatives Zeugnis für den Zustand der Wirtschaft interpretiert werden.

    Signale vom Arbeitsmarkt widersprüchlich, aber positive Tendenz überwiegt

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    20.613,62€
    Basispreis
    18,97
    Ask
    × 9,87
    Hebel
    Long
    16.844,22€
    Basispreis
    18,99
    Ask
    × 9,86
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Zugegeben, die zuletzt veröffentlichen Daten zum Arbeitsmarkt waren nicht gerade ein Beweis dafür, dass sich dieser in dem Tempo erholt, wie von vielen Fed-Mitgliedern für ihre Zustimmung zu einer Reduzierung der Anleihekäufe gefordert. Gerade die Korrektur der Juli-Zahlen auf nur noch gut 100.000 neu geschaffene Stellen war ein herber Rückschlag nach den Zahlen der Vormonate. Interessant dabei ist der Blick auf die Arbeitslosenquote, die stärker sinkt als bei diesen Zahlen angenommen. Der Grund liegt darin, dass die so genannte Partizipationsrate immer weiter zurück geht und im August auf den niedrigsten Stand seit 1978 gefallen ist. Das könnte bedeuten, dass sich immer mehr US-Bürger vom Arbeitsmarkt abmelden, weil sie ihre Jobsuche aus Erfolgslosigkeit aufgeben, was für sich erholende Arbeitsmärkte eher untypisch wäre. Eine Studie der Chicagoer Fed kommt dagegen zu dem Schluss, dass dieses das Ergebnis längerer Ausbildungszeiten und der Tatsache, dass aktuell die geburtenreichen Jahrgänge verstärkt in Rente gehen, ist. Deshalb würden auch schon rund 80.000 neue Stellen monatlich reichen, um die Arbeitslosenrate schon im kommenden Jahr in Richtung des angestrebten Ziels der Fed von 6,5 Prozent zu bringen. Immerhin lag sie im August mit 7,3 Prozent schon auf dem von der Notenbank erst für Ende 2013 prognostizierten Niveau. Der Arbeitsmarkt liefert also bei genauerem Hinschauen und trotz aller Zweifel über dessen Berechnung genug Argumente für den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik.

    Seite 1 von 2


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Torsten Gellert
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Torsten Gellert
    Finanzmärkte DAX mit Kursziel 9.000 – Geldschleusen werden weiter offen bleiben Es ist schon interessant, wie die Rally an den Aktienmärkten, allen voran beim DAX, der heute Morgen zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 8.600 Punkten knackt, von vielen Beobachtern interpretiert wird. Die Absage des ehemaligen US-Finanzministers Lawrence Summers für den Chefposten der wohl wichtigsten finanzpolitischen Institution der Welt, der US-Notenbank, sei für die positive Reaktion der Börsen verantwortlich. Es stellt sich für mich allerdings die Frage, warum die Aktienmärkte keine Verluste verbuchten, als am Freitag Summers als Nachfolger Bernankes ins Gespräch gebracht wurde. Um die Frage aber gleich zu beantworten: Wenn die Börsen steigen wollen, ist ihnen jedes Argument recht, während schlechte Nachrichten auf dem Weg nach oben zunehmend ausgeblendet werden.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer