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    Egbert Prior  2037  0 Kommentare Constantin sucht strategischen Partner

    Gewinnwarnung vom Medienunternehmen mit Sitz in Ismaningen in der Nähe von München. Die Umsatzprognose für das laufende Jahr wird auf 430 bis 450 Millionen Euro gekappt, gleichzeitig wird ein Verlust angekündigt. Ursprünglich lautete die Prognose: Erlöse zwischen 440 und 480 Millionen, dabei sollte ein Gewinn rausspringen. Vergleichen Sie: 2012 gingen noch 521 Millionen durch die Bücher und es blieben 5 Millionen Euro Jahresüberschuß hängen. Über die Hintergründe des enttäuschenden Geschäftsverlaufs sprechen wir mit Vorstandschef Bernhard Burgener. Gut die Hälfte des Konzernumsatzes erzielte Constantin Medien zuletzt mit der Filmproduktion bzw. -vermarktung. Etwa ein Drittel entfallen auf das Segment Sport, im wesentlichen handelt es sich hier um den Fernsehsender Sport 1. Außerdem vermarktet Constantin Sport- oder Musikverstanstaltungen wie die UEFA-Champions League oder auch den Eurovision Song Contest. Derzeit investiert das Unternehmen viel in die Digitialisierung. Nach Angaben von CEO Burgener habe Constantin in den vergangenen 12 Monaten zwischen 15 und 20 Millionen Euro dafür ausgegeben. Für Sportinhalte wurden die verschiedensten Plattformen geschaffen:  Internet, Mobil, Kabel, Pay-TV, Digitalradio etc.. Unternehmenslenker Burgener freut sich über wachsende Marktanteile und höhere Reichweiten. Doch entscheidend sei es nun, die vielfach kostenlosen Angebote zu monetarisieren, sprich zu Geld zu machen. Hier bestehe noch Nachholbedarf, betont Burgener. Aber in ein bis zwei Jahren sollen auch digitale Aktivitäten schwarze Zahlen einspielen. Burgener rechnet damit, daß die Werbebudgets verstärkt von klassischen Medien auf innovative Plattformen wandern. In der Sparte Film besteht dagegen sogar die Aussicht auf eine kurzfristige Wende zum Besseren. In den ersten neun Monaten schrumpfte der Segmentumsatz um 13%. Im Gegensatz zu früheren Jahren gelang es Constantin 2013 bislang noch nicht, einen Blockbuster in die Kinos zu bringen. Doch das könnte sich bis Silvester noch ändern. Der am 7. November gestartete Streifen „Fack ju Göhte“ hat sich an die Spitze der Kinocharts gesetzt. Das Filmgeschäft ist kaum planbar, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Constantin auch 2014 Kassenschlager liefert. Vorstandschef Burgener ist vom langfristigen Erfolg von Constantin überzeugt. Im letzten Quartal hat der Manager 200.000 Aktien hinzugekauft und hält derzeit gut 6% der Anteilsscheine. Mit 1,60 Euro befindet sich der Aktienkurs derzeit tief im Keller. Anfang 2000 lag die Notiz noch bei mehr als 600 Euro und die Gesellschaft firmierte als EM.TV! Diese wilden Neuer-Markt-Zeiten sind auch Hintergrund eines aktuellen Prozesses. Constantin Medien hat vor einem Londonder Gericht Formel-1-Chef Bernie Ecclestone auf 171 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt, weil er angeblich ein Formel-1-Paket zu billig verramscht habe. Dadurch sei dem Anteilseigner EM.TV ein hoher Gewinn entgangen, so die Argumentation. Mit Hinblick auf das schwebende Verfahren wollte sich Burgener aber nicht zu den Erfolgsaussichten äußern. Eine erste Entscheidung wird im Frühjahr kommenden Jahres erwartet. Constantin Medien wird derzeit mit einem Börsenwert von 136 Millionen gehandelt. Das ist nicht die Welt und so kann sich Burgener auch gut den Einstieg eines strategischen Partners vorstellen. Die Gesellschaft könnte Unterstützung gut gebrauchen. Der Buchwert ist auf 52 Millionen geschrumpft, die Eigenkapitalquote auf bescheidene 10% abgesackt. Die Nettoverschuldung mit 149 Millionen nicht von Pappe. Viel hängt nun davon ab, ob es CEO Burgener gelingt, auch in der digitalen Welt auskömmliche Profite einzufahren.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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