Summers: Säkulare Stagnation - Seite 4
Abgesehen davon klammert Summers die Frage aus, wie es zu der schwachen Nachfrageentwicklung kommen konnte. Vermutlich ist die ungleiche Vermögensverteilung (oder anders ausgedrückt, die Fokussierung der gegenwärtigen Phase des (extremen) Finanzkapitalismus auf Kapitalgewinne) gerade ein wichtiger Teil der Erklärung.
Die Hypothese der säkularen Stagnation in Volkswirtschaften mit relativ hohem Pro-Kopf-Einkommen wird v.a. auch vom diesjährigen Wirtschaftsnobelpreisträger Hansen vertreten. Dagegen wurde bisher immer argumentiert, dass in offenen Volkswirtschaften die überschüssige Ersparnis ins Ausland abfließt und eine Abwertung der Inlandswährung herbeiführt. Eine daraus folgende Steigerung der Güterexporte wirkt dem Rückgang des inländischen Einkommens entgegen. Das wurde stets auch als Vorteil der Globalisierung angeführt. In dem Maße allerdings, wie immer mehr Länder in dieselbe Situation kommen, verliert dieses Argument seine Gültigkeit.
Der folgende Chart zeigt die Entwicklung der Gewinne von nicht-Finanz und Finanz-Unternehmen, sowie des Anteils der Arbeitseinkommen am BIP.
Von der OECD stammt die nächste Grafik, die zeigt, wie sehr die Erholungsdynamik nach Rezessionen seit den 1970er Jahren nachgelassen hat – oder anders, als wie wirkungslos sich die zunehmend lockerere Geldpolitik erwiesen hat.
In diesen Zusammenhang passt auch der Artikel „Wachstumsillusionen | Teil 3“!
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Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/2013/11/21/summers-sakulare-sta ...
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