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    Krim mit i heißt Krimi  1277  0 Kommentare Déjà-vu in der Ost-Ukraine - Seite 2

    Dann kämpfen in der Ukraine nicht West- gegen Ost-Ukrainer, sondern (auch) Amerikaner gegen Russen bzw. russische  gegen amerikanische Geheimdienste mit ganz subtilen Methoden. Wie wir alle auch von israelischen Geheimdiensten  wissen, gibt es auch dort Auftragsmorde. Geheimdienste können bekanntlich über Leichen gehen und verselbständigen sich zuweilen, wie auch der NSA-Abhörskandal zeigte. Es geht dabei um geopolitische Macht- und Sicherheitspolitik. Da man nichts weiß, gibt es viel Raum für Verschwörungstheorien. 

    Zweifelsohne wird der Ost-Ukraine-Konflikt auch in den nächsten Tagen und Wochen die Weltbörsen wieder beschäftigen und beeinflussen. Am 7. April gaben die Weltbörsen deswegen schon kräftig nach. Der DAX war am Freitag noch über 9700, ist jetzt am 8. April zur Mittagszeit bei 9432 Indexpunkten (Tendenz fallend). Der Kurs von Gazprom fiel um 4% auf 5,5 €, bleibt aber rege nachgefragt.

    Gazprom erhöhte zuvor den Gaspreis für die Ukraine um 80% auf über 485 USD, weil die Ukraine die Schulden von 2,2 Mrd. USD nicht beglichen hat. Auch dieses Theater kennen wir schon zur genüge. Die EU könnte der Ukraine nun schnell einen Kredit gewähren, damit die Ukraine die 2,2 Mrd. USD auch zahlen kann, dann gibt es zumindest keinen Gaskonflikt mehr. Dieses Problem ließ sich also relativ schnell lösen, wenn es der IWF und Europa will. Gazprom bestreitet dabei, Gas als „Waffe“ zu benutzen. Die Ukraine will sich solch überhöhte Gaspreise aber nicht gefallen lassen und Gazprom vor ein Schiedsgericht bringen. Gazprom sichert auf der andren Seite Deutschland Versorgungssicherheit zu.

    Der Vorschlag des amerikanischem Außenministers Kerry, in 10 Tagen die wichtigsten Vertreter der Ukraine, Russland, Europa und der USA an einen Tisch zu bekommen, um eine Eskalation in der Ost-Ukraine oder gar einen Krieg zu vermeiden, halte ich für einen sehr guten und dringlichen Vorschlag. Wenn Russland sagt, es wird in der Ost-Ukraine auch nach einem Referendum nicht einschreiten und die Ost-Ukraine annektieren, wäre schon viel geholfen. Das wird Russland aber nur unter Bedingungen machen, die schon von Außenminister Lawrow beim Treffen in Paris formuliert wurden. Die Standpunkte sind also klar. Jetzt fehlt nur noch die Verhandlungsbereitschaft zur Konfliktlösung, ohne dass einer das Gesicht verliert. Denn sonst könnte so einiges aus dem Ruder laufen und Prozesse in Gang setzen, die im Grunde keiner will, außer vielleicht die „geheimnisvollen Kräfte“ hinter den Machtapparaten, die sich wohlmöglich schon verselbständigt haben.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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