Hüfners Wochenkommentar
Das Gespenst der "Lowflation" - Seite 3
Für den Anleger
Bisher hat die Europäische Zentralbank alles richtig gemacht in der Phase der "Lowflation". Sie hat den Alarmmodus eingeschaltet, sich aber mit zusätzlichen Maßnahmen zurückgehalten. Ich hoffe, dass das so bleibt. Wenn die EZB von diesem Kurs abweichen und doch noch weitere Lockerungen in Kraft setzen sollte, ohne dass es eine wirkliche Deflation gibt, dann sollten beim Anleger die Alarmglocken klingen. Kurzfristig wirkt sich das zwar positiv auf die Aktien- und Rentenmärkte aus. Längerfristig wächst aber die Gefahr einer ernsthaften Abweichung vom Stabilitätskurs. Das wäre ein Warnsignal. Anleger müssten sich darauf einstellen, dass es früher oder später doch eine Blase gibt.
Anmerkungen oder Anregungen? Martin Hüfner freut sich auf den Dialog mit Ihnen: redaktion@deutsche-boerse.com.
von Martin Hüfner, Assenagon
© 10. April 2014
Dr. Martin W. Hüfner ist Chief Economist bei Assenagon. Viele Jahre war er Chefvolkswirt der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG und Senior Economist der Deutschen Bank AG. Er leitete fünf
Jahre den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der Chefvolkswirte der Europäischen Bankenvereinigung in Brüssel. Zudem war er über zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender
beziehungsweise Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Banken und Mitglied des Schattenrates der Europäischen Zentralbank, den das Handelsblatt und
das Wallstreet Journal Europe organisieren. Dr. Martin W. Hüfner ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem "Europa – Die Macht von Morgen" (2006), "Comeback für Deutschland" (2007), "Achtung:
Geld in Gefahr" (2008) und "Rettet den Euro!" (2011)