Investoren-Kompass
Platzt die Techblase? - Seite 2
Soviel zu den Parallelen. Nun zu den Unterschieden zum Internetblasen-Crash. Die allermeisten Unternehmen heute weisen in der Tat Gewinne aus. Zum Jahrtausendwechsel war die Zahl der milliardenschweren Unternehmen mit kleinen Umsätzen, aber hohen Verlusten, dafür aber mit einer Equity-Story voller Fantasie, viel höher. Facebook, Google und Co machen Gewinne im Milliarden Dollarberiech. Auch ist die Gesamtbewertung natürlich immer noch weit unter dem Stand von damals, da der Nasdaq 100 Index immer noch mehr als 1.300 Punkte von seinem Allzeithoch entfernt. Somit kann man insofern beruhigt sein, dass es diesmal nicht ganz so heftig weit und vor allem lange nach unten gehen wird. Doch dank Hochfrequenzhandel und automatisierten Handelssystemen wird es einem heftiger vorkommen, das schneller abwärts gehen dürfte. Allerdings dürften sich die Bullen nicht komplett und sofort verabschiedet. Es dürfte vielmehr vorher noch einen Versuch der Gegenwehr geben. Wahrscheinlich genau dann, wenn sich viel bereits short positioniert haben. Wenn diese dann wieder ausgestoppt wurden, dürfte die nächste und meiner Meinung nach auch letzte Abwärtswelle kommen, die durchaus blutig werden kann. Risikobereite Anleger sollten nach dem Gegenwehrversuch der Bullen short gehen. Wer sich auf Einzelwert konzentrieren will, sollte aber Branchen-selektiv vorgehen. Schon jetzt deutet sich an, dass die „klassischen“ Tech-Branchen verschont bleiben. Unter den 20 Unternehmen im Nasdaq 100, die ein Monatsplus vorzuweisen haben, sind unter anderem die Festplattenhersteller Seagate und Western Digital, Intel, der Netzwerk-Konzern Cisco, der Navigationsgerätehersteller Garmin, der Bürdobedarfhändler Staples und Microsoft. Ganz oben auf der Verliererliste stehen Biotechs und Web 2.0 Dienstleister.
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