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    Börsen im Bann der Politik  5513  0 Kommentare Falsche Ursache-Wirkungs-Analysen führen zu Irrtümern und Irrwegen

    Die Weltbörsen stehen weiter im Bann der Politik. In der kommenden Woche sprechen erstmals Poroschenko und Putin in Minsk im direkten Dialog face a face, was auch ein bedeutendes Datum für die Weltbörsen sein wird, besonders für den DAX und RTS-Index.

    Die Weltbörsen sind immer noch im Bann der Weltpolitik, wobei der Ukraine-Russland-Konflikt vor allem am europäischen und deutschen Aktienmarkt sich auch in den Börsenkursen  fast täglich  niederschlägt. Jede neue Eskalationsstufe führt zu fallenden Kursen wie am Freitag, wo der DAX schlagartig um 200 Indexpunkte einbrach, weil angeblich ein russischer Militär-Konvoi vom ukrainischen Militär beschossen wurde, der die Grenze überschritt, und jede Form der (erhofften) De-Eskalation führt im Moment zu steigenden Kursen wie am Montag und Dienstag, wo auf höchster Ebene neue  politische Gespräche anberaumt wurden.

    Am kommenden Samstag fliegt Angela Merkel erstmals nach Kiew, um mit Poroschenko die neue Lage zu besprechen. Am kommenden Dienstag kommt es endlich zu dem viel wichtigeren ersten Gespräch zwischen Poroschenko und Putin auf neutralem Boden in Minsk. Wenn dies dann der Anfang eines politischen Konfliktlösungsprozesses wird, werden die Börsen positiv reagieren. Es kann aber auch sein, dass die Gespräche wie auch zuvor die Gespräche in Genf nicht wesentlich zur Konfliktlösung beitragen, sondern nur wieder gegenseitig Vorwürfe gemacht werden, die die Medien dann auch in gewohnter Form recht einseitig wiedergeben, was zum Propaganda-Krieg wohl auch so leider gehört.

    Was ich schon lange sowohl bei den verantwortlichen Politikern als auch den Medienvertretern vermisse, ist eine ausgewogene und eingehende, möglichst objektive Ursachen-Wirkungs-Analyse, wobei auch objektive (und nicht bestellte) Historiker eine wichtige Rolle zur Beurteilung der Faktenlage- und –Entstehung beitragen. Ich frage mich schon lange, ob die verantwortlichen Politiker, sei es Obama, Merkel, Poroschenko  oder Putin auch die richtigen Berater haben, von den im politischen Entscheidungsprozess auch viel abhängt.

    Auch viele Politiker und Medienvertreter  betrieben leider keine eingehende ausgewogene, sondern oft immer nur eine einseitige  Ursachen-Wirkungs-Analyse. Putin und Russland wurde zum Paria der westlichen Welt. Jede neue politische Entscheidung schafft neue Fakten, was wiederum eine neue Ursache für eine neue Wirkung in der Zukunft haben wird. Genseitige Schuldzuweisungen führen nicht weiter, aber eine ausgewogene Ursachen-Wirkungs-Analyse und eine ausgewogene, objektiver Fakten-Check, der auch in der Öffentlichkeit präsentiert wird. Die Meldungen und Ergebnisse von Geheimdiensten sind oft absichtlich irreführend. So schlage ich schon lange vor, dass gerade jetzt deutsche, ukrainische und russischen Journalisten, die objektiv sind oder sich dafür halten, sich jetzt regelmäßig monatlich treffen (zum Beispiel in Berlin), um sich die Ursache-Wirkungs-Mechanismen und Fakten von jeder Seite beleuchten zu lassen.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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