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DAX-Bilanz: Commerzbank mit zweistelligem Plus
In der vergangenen Handelswoche ging es mit dem DAX fünfmal in Folge bergauf. Am Freitag verbuchte er mit 9.747,02 Zähler ein Wochenplus von 2,9 Prozent.
Wieder einmal war die positive Stimmung einer Notenbank zu verdanken. Mit der überraschenden Zinssenkung der EZB sorgte ihr Chef Mario Draghi für Kauflaune. Während Börsianer jubelten, äußerte sich
so mancher Volkswirt aber skeptisch. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer monierte, dass die EZB mit ihrer lockeren Geldpolitik weniger der Wirtschaft helfe, sondern in erster Linie die Preise von
Wertpapieren und Immobilien anheize. DZ-Bank-Chefvolkswirt Stefan Bielmeier bezeichnete die jüngsten Maßnahmen als „Aktionismus“ und „immer
hektischer erscheinendes Eingreifen“.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Freitag) in einer Spanne von 350 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und
-verlierern fiel mit 29 zu 1 extrem positiv aus. Die höchsten Wochengewinne erzielte erneut die Aktie der Commerzbank (+10,0 Prozent), gefolgt von RWE (+5,9 Prozent) und Volkswagen (+5,0 Prozent). Nur ein Wert wies auf Wochensicht einen Verlust aus. Dabei handelte es sich um die
Lanxess-Aktie (-0,1 Prozent).
Commerzbank auf der Pole Position
Die Commerzbank verbuchte trotz der Spekulation um eine drohende Strafzahlung unter sämtlichen DAX-Werten den höchsten Wochengewinn. Das Finanzinstitut steht Kreisen zufolge kurz vor einer Einigung
mit US-Behörden wegen ihrer Geschäfte mit sanktionierten Staaten wie dem Iran. Am Donnerstag meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Insider, dass die Bank dafür
mindestens 650 Millionen Dollar (494 Millionen Euro) aufbringen könnte. Mit der Bekanntgabe werde in den nächsten Wochen gerechnet. Hilfreich dürfte auch die Ankündigung der EZB gewesen sein, ein
neues Anleihe-Kaufprogramm aufzulegen, das auf mit Krediten besicherten Wertpapieren (ABS) und sogenannten "gedeckte Anleihen" (Covered Bonds) wie Pfandbriefe abzielt. Die Commerzbanker sind
bekannt für ihren hohen Bestand toxischer Wertpapiere und können sich nun – zusammen mit ihren Aktionären – über den neuen „Kaufinteressenten“ freuen.
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