EZB-Staatsanleihenkauf
Quantitative Easing? Wirtschaftsweiser Bofinger warnt vor großem Schaden!
Die Diskussionen über ein QE-Programm der EZB laufen derzeit heiß. Mal wieder, könnte man meinen. Schuld daran ist die wirtschaftliche Stagnation der Eurozone. Trotz Zinsen auf Rekordtief kommt die Wirtschaft nicht in Tritt. Dann helfen wohl nur noch Käufe von Staatsanleihen, oder?
Ja, sagt Jan Hatzius, Chefökonom der Investmentbank Goldman Sachs. Bereits in der vergangenen Woche berichtete wallstreet:online über die Forderung des Top-Ökonomen, die EZB müsse ihre Geldpolitik weiter lockern. (Mehr dazu sieh: Goldman-Sachs-Chefökonom fordert von EZB geldpolitische Lockerung)
Doch Hatzius ist bei Weitem nicht der einzige, der erwartet, dass die EZB ein Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen einleitet. Auch Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, glaubt, „dass die EZB im Frühjahr 2015 damit anfangen wird, Staatsanleihen zu kaufen“. Andernfalls sieht Stephan großes „Enttäuschungspotenzial im Markt“. Ist Quantitative Easing bereits die letzte Chance der EZB?
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Nein, sagt Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er warnt, QE würde dem Ruf der EZB in Deutschland „großen Schaden“ zufügen. Insbesondere denkt er dabei an die Sparer, die mit dann noch niedrigeren Zinsen leben müssten, berichtet das „Handelsblatt“. Bofinger meint: „Zentralbankgeld gibt es schon jetzt wie Freibier“. Doch immer mehr würde eben nicht immer mehr helfen. „Es wird nicht mehr konsumiert“, zitiert ihn das Blatt.