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    Hong Kongs Bedeutung sinkt  870  0 Kommentare
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    36% der Schweizer Goldexporte gehen direkt auf das chinesische Festland

    Obwohl in der Schweiz kein Gold abgebaut ist, handelt es sich bei dem Alpenland um den größten Im- und Exporteuer des gelben Metalls, da dort vier der größten Goldaffinerien der Welt beheimatet sind. Ein großer Teil des Geschäfts besteht darin, Gold, das in verschiedensten Größen und aus den unterschiedlichsten Quellen eintrifft, in kleinere Größen umzuschmelzen, die sich vor allem in Asien und dem Mittleren Osten gut vermarkten lassen.

    Im vergangenen Jahr beispielsweise führte die Schweiz jüngsten Daten des Zolls zufolge mehr als 2.200 Tonnen Gold ein, von denen man rund 1.750 wieder exportierte. Für Beobachter des Goldmarktes kommt es nicht als Überraschung, dass der größte Teil dieser Ausfuhren für China (Hong Kong eingeschlossen) bestimmt war – gefolgt von Indien.

    In der Vergangenheit war Hong Kong die Haupteinfuhrroute für Gold, das auf das chinesische Festland gelangen sollte. Tatsächlich war die Rolle der ehemaligen englischen Kronkolonie so dominant, dass Edelmetallanalysten weltweit die für Hong Kong veröffentlichten Goldimport- und Exportdaten als hauptsächliche Quelle zur Einschätzung der chinesischen Goldeinfuhren nutzten. Die chinesische Goldnachfrage wurde dann berechnet, indem man die Zahlen aus Hong Kong zur chinesischen Goldproduktion addierte und noch einige andere, weniger bedeutende Quellen hinzunahm. Auf diese Weise konnte man immerhin eine einigermaßen akkurate Schätzung abgeben, da Peking genaue Daten ja nicht veröffentlicht. Natürlich wurde auch damals schon ein kleiner Teil des Goldes direkt importiert, aber darüber gab es keine Statistiken und die Mengen wurden als unerheblich angesehen.

    Dann, im letzten Jahr, änderte China die Regeln, was dazu führte, dass immer mehr Gold direkt über Eintrittspunkte wie Shanghai und Peking eingeführt wurde. Da aber die offiziellen Stellen dazu keine Statistiken veröffentlichen, wusste man nicht, wie viel Gold auf diesem Weg importiert wird, sodass einige Analysten und insbesondere die Mainstream-Medien sich häufig noch an den Hong Kong-Zahlen orientieren. 2014 gingen die Einfuhren über die Sonderwirtschaftszone um 32% zurück, was die Mainstream-Medien veranlasste zu berichten, dass die chinesische Goldnachfrage insgesamt um einen solchen Prozentsatz gefallen sein müsse.

    Doch die Entnahmezahlen des Shanghai Gold Exchange, die von vielen Mainstream-Medien scheinbar einfach übersehen werden, deuten darauf hin, dass die chinesische Goldnachfrage sich im Gegenteil bemerkenswert gut gehalten hat und gegenüber 2013 nur um 2 bis 3% fiel. Warum nun gibt es so unterschiedliche Zahlen?

    Die Antwort scheint zu sein, dass die Differenz an den Goldmengen liegt, die direkt nach China importiert werden und nicht über Hong Kong gehen, wozu die Chinesen wie gesagt keine Daten veröffentlichen. Andere Länder allerdings schon, womit wir wieder bei der Bedeutung der Schweizer Daten wären, die nämlich auch zeigen, dass 36% der Goldexporte nach China und Hong Kong nun direkt auf das chinesische Festland geliefert werden. Und die letzten zwei verfügbaren Monate an US-Goldexportdaten zeigen ebenfalls, dass mehr als 30% der US-Goldausfuhren nun direkt auf das chinesische Festland gehen.

    Nun könnte es sein, dass diese Zahlen leicht durch die Eröffnung der internationalen Sektion des Shanghai Gold Exchange (SGEI) im September verzerrt werden, aber es ist noch nicht bekannt, dass dort solch große Volumina gehandelt werden. Da es keine Statistiken gibt, wie viel Gold am SGE und wie viel am SGEI gehandelt wird, kann nicht gesagt werden, ob es dabei eine signifikante Verzerrung gibt. Bislang aber sieht es Experten zufolge nicht so aus.

    Unserer Ansicht nach jedenfalls deuten die verfügbaren Zahlen darauf hin, dass die chinesische Goldnachfrage in den westlichen Mainstream-Medien erheblich unterschätzt wird, während die Nachfrage im Rest der Welt immer noch sehr signifikant ist, sodass die globale Goldnachfrage mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Angebot übersteigt.

    Was aber bedeutet das für den Goldpreis? Nun, vielleicht wird er weiter abwärts tendieren, wenn auch aus den falschen Gründen. Eines Tages aber, da sind wir sicher, wird eine große Aufwärtskorrektur stattfinden, obwohl es möglicherweise eines gewichtigen externen Faktors bedarf, um diese auszulösen. Wann das sein wird, ist unmöglich zu sagen, aber der Logik zufolge dürfte mittel- bis langfristig eine Aufwärtskorrektur bei Gold unvermeidlich sein.


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