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comdirect gewährt tiefe Einblicke im Interview - Seite 2
Falls Kunden aufgrund unvorhergesehener Ereignisse oder schlechtem Risikomanagement trotzdem ins Minus rutschen, wie wird damit umgegangen?
Bei dem Konto mit Risikobegrenzung wird die Nachschusspflicht von comdirect übernommen. Sollte ein Kunde, der das Konto ohne Risikobegrenzung nutzt, in die Nachschusspflicht geraten, wird das CFD-Betreuungsteam zusammen mit dem Kunden eine individuelle Lösung finden. Größere Verluste sind bei uns aufgrund der automatischen Positionsschließung bisher aber nicht aufgetreten.
Werden die Forex-Orders final über ein Dealing Desk gecleart, oder gehen sie zu 100 % und ohne Zwischenschritte an den Interbankenmarkt?
Unser Market Maker, die Commerzbank AG, bietet keinen direkten Marktanschluss. Da sie keinen Eigenhandel betreibt, verwaltet sie Positionen nur in sehr engen Risikolimiten eigenständig.
Wie wird ein Interessenkonflikt zwischen den Tradern und dem Broker vermieden, werden Überhangpositionen nach dem internen matchen gehedgt oder als Gegenposition geführt? Woraus besteht der Verdienst des Brokers (ungehedgtes Marktrisiko, Mark Up, internem Matching, Kommission, Finanzierungskosten)?
Überhangpositionen werden durch Absicherungstransaktionen direkt an den Referenzmärkten oder dem Interbankenmarkt glattgestellt. Dadurch besteht kein Interessenkonflikt zwischen Trader, Broker und Market Maker. comdirect partizipiert ebenso wie der Market Maker neben den Provisionen für Aktien und Futures ausschließlich an den Erträgen aus dem Handels-Spread und dem Preis für das Halten von Positionen über Nacht.
Beim CFD-Handel ist ein Dealing Desk in der Regel ja unumgänglich, wie wird hier mit Überhangpositionen der Kunden verfahren nach dem internen matchen?
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Unser Market Maker hedgt die Überhangpositionen direkt am Referenzmarkt. Zu fest definierten Zeitpunkten, das heißt vor Auktionen, vor Datenveröffentlichungen und vor Handelsschluss, werden sämtliche Risikopositionen glattgestellt.
In welcher Reihenfolge werden die Orders ausgeführt, nach dem first-come-first-serve-Prinzip, d.h. der älteste Stopp wird zuerst ausgeführt?
Market-Orders werden vor Limit- bzw. Stop-Orders ausgeführt. Für Limit- und Stop-Orders gilt zudem eine Preis-Zeit-Priorität, das heißt: Orders mit dem besten Preis – das ist bei Kauforders der höchste Limit-Preis, bei Verkaufsorders hingegen der niedrigste Limit-Preis – werden zuerst ausgeführt. Bei identischen Preisen bekommt die Order, welche zeitlich zuerst im Orderbuch geführt wurde, den Vorzug, nach dem Prinzip „first in – first executed“. Die Ausführungen beziehen natürlich die Markttiefe des Orderbuchs mit ein.