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    Meinung  2227  12 Kommentare Tsipras verteidigt die Demokratie in Europa

    Kommentar zur Ankündigung von Alexis Tsipras, die griechische Bevölkerung am 5. Juli in einem Referendum über das „Angebot" der Gläubiger entscheiden zu lassen:

    Es ist eine richtige Entscheidung von Tsipras, das griechische Volk über das erneute Kürzungsdiktat der Troika entscheiden zu lassen. Die griechische Regierung rettet die Demokratie in Europa, indem sie sich dem technokratischen Troika-Gemerkel und der Erpressung von weiterem Sozialkahlschlag widersetzt. Merkel und Schäuble haben den Bogen überspannt und tragen die Verantwortung für den absehbaren Zerfall der Eurozone und die Vernichtung von zig Milliarden an Steuergeldern.

    Die griechische Regierung war zu sehr weitreichenden Kompromissen bereit, aber die Gläubiger fordern nichts weniger als die komplette Unterwerfung. Gegen jede ökonomische Vernunft halten IWF, EZB und Euroländer an einem Kürzungsprogramm fest, das in jeder Hinsicht gescheitert ist und eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt hat. Eine Fortsetzung dieses Kurses würde kein Problem lösen, sondern die griechische Wirtschaft weiter einbrechen lassen, den Schuldenberg noch größer machen und der griechischen Bevölkerung noch mehr Armut und Arbeitslosigkeit bescheren. Wenn die griechische Bevölkerung selbstbewusst mit "Nein" stimmt, wird nicht nur verhindert, dass die Tragödie der letzten Jahre eine erneute Fortsetzung erfährt. Auch die deutschen Steuerzahler könnten ihr dann dankbar sein, denn ein Nein würde Merkel und Co. daran hindern, erneut europäische Steuermilliarden für eine komplett verfehlte Politik zu verschleudern.





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Tsipras verteidigt die Demokratie in Europa Es ist eine richtige Entscheidung von Tsipras, das griechische Volk über das Kürzungsdiktat der Troika entscheiden zu lassen. Die griechische Regierung rettet die Demokratie in Europa, indem sie sich der Erpressung widersetzt.

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    Kommentare

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    15.07.15 14:16:19
    Liebe Frau Wagenknecht,

    bitte nicht weiter so,

    schon die Überschrift ist gefährlich für mich,
    sie drängt mich, mich totzulachen.

    Jedenfalls ich als Deutscher wurde nicht gefragt, was ich von der Rettungsaktion halte,
    und genau das ist ganz schlecht für die Demokratie, jedenfalls in Deutschland.
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    14.07.15 19:24:27
    Man kann zum Lachen auch in den Keller gehen, Herr Pechstein.
    Ein Mensch, der nicht über solchen Dingen steht, hat keinerlei Qualifikation für ein Amt!

    Sie lachen mir zu wenig!
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    12.07.15 23:18:34
    mal ganz unabhängig vom finanztechnischen Inhalt der Beiträge von Frau Waagenknecht, wäre es angebracht wenn sie sich nicht über Angela Merkels Namen lustig macht. Was interessiert mich so eine Frauen Feindschaft, ehrlich gesagt rein gar nichts. Ausserdem wird dieses Forum hier ständig gehackt als Sprachrohr einer politischen Partei.
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    28.06.15 08:51:33
    Vermutlich wollte Syriza nie einen Kompromiß mit der Troika und die 5 Monate waren nur Show, damit sie den Griechen den Austritt aus Euro, EU und später auch NATO verkaufen können. Putin ruft bereits.

    Die Griechen werden vermutlich keinerlei Schulden zurückzahlen, trotzdem Hilfspakete aus EU, UNO usw. kassieren und heimlich mit Rußland und China mauscheln.
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    28.06.15 04:15:09
    Ja,klar,das machen wir ja alle !
    Ein verblüffendes Beispiel,wenn wir alle zusammen abstimmen,dass es an der Zeit ist,zusammen in eine Gülle-Grube zu springen,dann ists wenn es plumbst,ein vollkommen demokratischer Prozess,aber es wird trotzdem entsetzlich stinken !

    Spass beiseite,es war einfach absehbar,dass eine zeitige Einigung zwingend ist,eine demokratische Entscheidung zu einem so späten Zeitpunkt,ist einfach nicht demokratiefördernd,denn auch die Partner müssen bei Zeiten wissen woran sie sind und das wusste die griechische Seite natürlich auch vorher und die Verhandlungspartner reagieren verärgert,weil sie einfach unterstellen,man hätte das auch wissen müssen und vor allem respektieren sollen und wenn es demokratisch ist,wozu dann zusätzlich diese provokative Empfehlung,mit nein zu stimmen ?
    ...also bitte !

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