Carl Icahn warnt
Vorsicht vor Blackrock! Darum ist der Vermögensverwalter "extrem gefährlich"
Blackrock gilt als größter Vermögensverwalter der Welt. Aber ist es auch der gefährlichste? Ja, sagt Großinvestor Carl Icahn und geht auf Blackrock los.
Wenn zwei Schwergewichte aufeinanderprallen, ist Zündstoff garantiert. So war es auch am Mittwoch auf einer Konferenz in New York. Auf der Bühne saßen sich Großinvestor Carl Icahn und Blackrock-Chef Larry Fink gegenüber. Letzterem stand der Zorn ins Gesicht geschrieben.
Kein Wunder, immerhin hatte Icahn sein Blackrock gerade als „extrem gefährliche“ Firma bezeichnet. Laut „manager-magazin“ stört sich Icahn vor allem am ETF-Geschäft des Vermögensverwalters. Die börsennotierten Fondsprodukte seien illiquide und daher eine Gefahr für die Stabilität der Finanzmärkte.
Blackrock gaukelt Liquidität vor, die es gar nicht gibt
„Sie verkaufen Liquidität. Aber es gibt keine Liquidität. Darum geht es. Und das ist es, was es in die Luft sprengen wird“, prophezeite der Großaktionär, der zuletzt mit seinem Netflix-Coup für Schlagzeilen sorgte (siehe hier).
Das konnte Larry Fink unmöglich auf sich sitzen lassen. Blackrock eine „extrem gefährliche“ Firma? „Total falsch“, kommentierte Fink die Aussagen seines Vorredners. Aber: Icahn ist bei weitem nicht der Einzige, der vor Blackrock warnt. Auch andere prominente Stimmen kritisieren die zunehmende Bedeutung der ETFs.
Eine gehört Bill Gross. Der ehemalige PIMCO-Chef, der nun in Diensten von Janus Capital steht, monierte dem Bericht zufolge kürzlich die fehlende Kontrolle von Investmentfonds, Hedgefonds und ETFs. Als Teil des sogenannten Schattenbankensystems unterlägen sie weder strengen Eigenkapitalregeln, noch müssten sie bestimmte Liquiditätsreserven für den Notfall vorhalten.
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Wie gefährlich sind die ETFs wirklich?
ETFs sind der Shootingstar der Finanzwelt. Die in der Regel passiv verwalteten Indexfonds werden immer beliebter. Befürworter loben Preis, Verständlichkeit und Performance der ETFs. Sie sind nämlich nicht nur wesentlich günstiger als aktiv verwaltete Fonds, sie schlagen diese oftmals um Längen. Allerdings versetzt der ETF-Boom nicht unbedingt jeden in Jubelstimmung. Nicht nur die Beliebtheit der ETFs, auch die Kritik nimmt zu. Bemängelt werden vor allem das damit einhergehende Herdenverhalten sowie die schwindende Aktionärsmacht. Wallstreet:online hatte diese „Schattenseiten der ETFs“ kürzlich etwas näher beleuchtet und gefragt: Indexfonds – Hoffnungsträger oder Gefahr für die Finanzwelt?
Die „Liquiditätsillusion“
Gross jedenfalls gehört zur Riege all derjenigen, die den Ansturm auf die ETFs mit wachsender Sorge beobachten. Seiner Meinung nach ließen sich die Anleger von einer „Liquiditätsillusion“ täuschen: Blackrock und Co. sei „mittlerweile so viel Liquidität durch private und institutionelle Anleger wie etwa Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds zugeflossen, dass sie weitgehend selbst den Markt darstellen - mit der Folge, dass sie im Fall der Fälle nur an sich selbst verkaufen können, ohne dass die US-Notenbank die Möglichkeit hätte mit Hilfsmaßnahmen einzugreifen.“