Vorstandswoche

Auf dem Weg zu neuen Rekorden! - Seite 2

Operativ entwickelt sich Fuchs in diesem Jahr sehr erfreulich. Im 1. Halbjahr ist der Umsatz,  unter anderem auch währungsgetrieben,  um 10 % gewachsen. Das EBIT kletterte um 13 %. Die berichtete EBIT-Marge lag bei 17 % und die EBIT-Marge vor at Equity einbezogenen Unternehmen lag bei 16.3 %. Inklusive der Konsolidierung dürfte Fuchs das Wachstum von 10 % über das Gesamtjahr beibehalten. „Wir behalten unsere Prognose aufrecht, den Umsatz im Gesamtjahr zu steigern und das EBIT als auch das Ergebnis bei anhaltender Schwäche des Euro um einen höheren einstelligen Prozentsatz zu steigern“, sagt Selent. Der Schmierstoffhersteller wird 2015 erstmals die Umsatzmarke von 2 Mrd. Euro knacken und bei EBIT und Nettoergebnis neue Rekorde erreichen. Bei der Dividende setzt Fuchs auf Kontinuität. „Wir haben für 2014 einen Betrag von 106 Mio. Euro ausbezahlt. Vor 17 Jahren waren es lediglich 10 Mio. Euro. Unser Ziel ist, dass wir den Betrag des Vorjahres nicht unterschreiten“, erklärt der stellvertretende Firmenchef.

Für den Fuchs-Konzern ist entscheidend, dass die Weltwirtschaft weiter wächst. Eine weltweite Rezession hätte auch für die Mannheimer Folgen. Diese ist derzeit aber nicht in Sicht. „Wir sehen in einzelnen Märkten eine etwas verhaltene Entwicklung. Beispielsweise schwächelt die USA etwas, weil bei Kunden aus der Stahlindustrie eine gewisse Flaute herrscht. Diese spüren den Wegfall des Fracking-Booms, der Stahl benötigt. Mit dem Verlauf des europäischen Marktes sind wir sehr zufrieden. Bis Ende Juni ist Asien und auch China gut gelaufen“, sagt Selent. In China erzielt Fuchs rund 15 % des Gesamtumsatzes. „Ich erwarte keinen massiven Einbruch des Marktes. Wolken sind natürlich erkennbar. Aber wir sind in China sehr breit aufgestellt und können Einzelschwankungen gut abfedern. Ob China nun mit 7 oder nur noch mit 4 % wächst, ist insofern für uns nicht entscheidend.“

Ebenfalls nicht von Bedeutung ist für Fuchs die Entwicklung des Ölpreises. Eher die Entwicklung der Preise für Grundöl. In den letzten Jahren hat das Unternehmen die steigenden Rohstoffpreise nach und nach an die Kunden weitergereicht. Selent sieht an dieser Stelle indes keinen Bedarf, dass sich die eigenen Verkaufspreise reduzieren und sogar Windfall-Profits winken aufgrund eher sinkender Rohstoffpreise. „Unser Rohstoffportfolio besteht zu einem Großteil aus Chemikalien und Additiven. Diese setzen sich aus verschiedenen Materialen zusammen. Einzelne Stoffe sind knapp und nicht in riesigen Mengen verfügbar. Ich sehe an dieser Stelle keine großen Veränderungen für unsere Preisentwicklung.“ Zudem ist das Unternehmen in vielen jungen Märkten aktiv, wie zum Beispiel Afrika, die tendenziell weiter wachsen. Interessant wäre auch der Einstieg ins Geschäft mit dem Iran. „Das Land ist der 9. größte Markt für Schmierstoffe. Sollte das Embargo fallen, haben wir dort Chancen. Das Potenzial ist groß - aber Zukunftsmusik“, so Selent.

Für das Jahr 2016 wollte Selent noch keine Prognose abgeben. „Wir sind insgesamt gut aufgestellt, um weiter zu wachsen.“ Aufgrund der Vollkonsolidierung der beiden Akquisitionen für ein gesamtes Geschäftsjahr wird sich der 2015er Basisumsatz bereits um ca. 200 Mio. Euro erhöhen. Auf das EBIT werden sich die Übernahmen ebenfalls auswirken. Sofern die Weltwirtschaft nicht in eine Rezession abdreht, wird Fuchs 2016 den Erfolgskurs fortsetzen und neue Rekordgewinne einfahren.

Mit einem KGV von über 20 für 2015 ist die Aktie natürlich kein Schnäppchen. Hohe Qualität hat indes seinen Preis. Für uns ist der MDAX-Titel ein Standard-Investment, der an schwachen Tagen, wie jüngst an der Börse gesehen, mittel- bis langfristig kaufenswert ist.

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