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    ROUNDUP 2/Übernahmekampf im Immobilienmarkt  619  0 Kommentare Vonovia will Deutsche Wohnen

    BOCHUM (dpa-AFX) - Neue Übernahmeschlacht im deutschen Immobilienmarkt: Die Nummer eins der Branche, Vonovia , holt zum großen Schlag aus und will den zweitgrößten Anbieter Deutsche Wohnen in einem Milliardendeal schlucken. Dadurch will Vonovia die Übernahme von LEG durch die Deutsche Wohnen AG torpedieren. Den Deutsche-Wohnen-Aktionären sollen für elf ihrer Anteilsscheine 83,14 Euro in bar sowie sieben Vonovia-Aktien geboten werden, teilte der früher unter dem Namen Deutsche Annington firmierende Dax-Konzern mit.

    Eine Deutsche-Wohnen-Aktie werde auf Basis dieser Offerte mit 25,86 Euro bewertet. Gemessen an der aktuellen Aktienzahl liegt der Wert des Gebots bei knapp 9 Milliarden Euro. Inklusive der Schulden von Deutsche Wohnen und noch ausstehenden Wandelanleihen beläuft sich der Wert der Transaktion den Angaben zufolge auf 14 Milliarden Euro. Voraussetzung für das Gebot sei, dass die Deutsche-Wohnen-Aktionäre bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober die geplante Übernahme von LEG ablehnen.

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    VONOVIA WIRBT FÜR 'STRATEGISCH SINNVOLLE ALTERNATIVE'

    Am Aktienmarkt kam es zu den erwartbaren Reaktionen. Die im MDax notierte Deutsche-Wohnen-Aktie zog an. Zuletzt lag das Papier mit 1,55 Prozent auf 24,575 Euro im Plus. Die seit September im Dax notierten Vonovia-Anteile verbilligten sich wegen der möglichen Kapitalerhöhung im Zuge des Zukaufs um rund vier Prozent auf 27,74 Euro. Ebenfalls deutlich nach unten ging es für die LEG-Aktien, die 3,5 Prozent verloren. Thomas Neuhold, Analyst des Bankhauses Kepler Cheuvreux, hält es für sehr wahrscheinlich, dass sich die Deutsche-Wohnen-Aktionäre jetzt gegen die Offerte für LEG und für ein Gebot durch Vonovia entscheiden.

    Vonovia-Chef Rolf Buch warb für den Zusammenschluss: Es handele sich um eine "attraktivere und strategisch sinnvolle Alternative" zur geplanten LEG-Übernahme durch Deutsche Wohnen. Es habe noch keine Gespräche mit dem Management von Deutsche Wohnen gegeben. Die Deutsche Wohnen wollte sich zunächst nicht zu dem Vorstoß von Vonovia äußern. Für Buch sind jetzt ohnehin die Aktionäre der Deutsche Wohnen AG am Zug.

    VONOVIA-CHEF VERWEIST AUF GUTE INTEGRATIONSERGEBNISSE

    Ein Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen würde nach Einschätzung von Buch das Ergebnis des kombinierten Unternehmens über Skalen- und Synergieeffekte um 84 Millionen Euro vor Steuern steigern. Die 370 000 Wohnungen von Vonovia würden sich seiner Meinung nach ideal mit den 140 000 von Deutsche Wohnen ergänzen. Sollten die Deutsche-Wohnen-Aktionäre grünes Licht geben, sollte der Zusammenschluss im ersten Quartal des kommenden Jahres über die Bühne gehen. Zwei Jahre später sollten sich dann alle positiven Ergebniseffekte eingestellt haben.

    Buch betonte, dass Vonovia über gute Erfahrungen mit der Integration von Unternehmen habe. Der Konzern hatte sich erst im vergangenen Jahr den Konkurrenten Gagfah für rund 4 Milliarden Euro einverleibt und auch danach noch weiter zugekauft. Deutsche Wohnen wiederum hatte 2013 den Wettbewerber GSW für 1,7 Milliarden Euro übernommen und im September den LEG-Kauf angekündigt.

    NIEDRIGE ZINSEN UND BOOMENDE WIRTSCHAFT TREIBEN BRANCHE AN

    Deutsche Immobilien sind seit einiger Zeit wegen der niedrigen Zinsen und der boomenden Wirtschaft bei aus- und inländischen Investoren sehr beliebt. Dies führte in den vergangenen Jahren zu steigenden Preisen, Mieten und niedrigeren Leerständen. Steigende Kurse von Aktien der Branche waren die Folge. Zudem kam es zu einer Reihe von Fusionen beziehungsweise Käufen von großen Immobilienbeständen durch die börsennotierten Konzerne.

    Und trotzdem kann man zumindest mit Blick auf den Marktanteil selbst bei Vonovia kaum von einem großen Player sprechen. Der Markt ist so zerklüftet, dass selbst der Marktführer nur auf einen sehr geringen Anteil am gesamten Wohnungsbestand in Deutschland kommt./zb/fri/fbr





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