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    Egbert Prior  1460  0 Kommentare Brain: Auch die Industrie soll Bio produzieren

    Gleich zum Jahresauftakt wagt ein spannendes Unternehmen den Sprung auf das Börsenparkett. Die Emission der Brain AG wäre das erste IPO eines Biotechnologieunternehmens seit nahezu zehn Jahren! Das Unternehmen mit Sitz im idyllischen Zwingenberg an der Bergstraße hat sich der industriellen, der sogenannten Weißen Biotechnologie, verschrieben. Mit dem „Werkzeugkasten der Natur“, wie es CEO Jürgen Eck formuliert, entwickeln die Hessen innovative Produkte für Anwendungen in der Chemie, Kosmetik oder Nahrungsmittelindustrie. Laut EU-Kommission handelt es sich um eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Weiße Biotechnologie sollte nicht verwechselt weden mit der Roten, die sich auf medizinische Anwendungen konzentriert. Sämtliche hierzulande an der Börse gelisteten Biotechnologiefirmen entfallen auf letztere Kategorie. Brain wäre für den Kurszettel also eine echte Bereicherung. Was kann man sich unter den Produkten konkret vorstellen? – Beispielsweise verwendet der Konsumgüterriese Henkel von Brain identifizierte Eiweißstoffe zur Herstellung von Waschmitteln, die bei einer Temperatur von 40 Grad Waschresultate erbringen, die sonst erst bei 60 Grad möglich wären. Enormes Zukunftspotential sieht Firmenlenker Eck in einem Mikroorganismus, der CO2 in einen Kunststoff verwandeln soll. Brain arbeitet neben Henkel mit vielen anderen namhaften Industriepartnern wie BASF, Bayer, Evonik, RWE, Südzucker oder Symrise zusammen und erhält dafür Forschungsentgelte, Meilensteinzahlungen, Royalties oder Lizenzgebühren. Die zweite Säule des Geschäfts besteht aus der Vermarktung eigener Produkte wie Nahrungsmittel, Kosmetika oder Pflegeartikel. Brain wächst rasant. In den letzten zwei Jahren explodierte der Jahresumsatz um 150% auf rund 26 Millionen. Noch schreibt die Firma aufgrund hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen rote Zahlen, im Geschäftsjahr 2014/15 machte die Gesellschaft operativ 4,6 Millionen Verlust. 51% der Anteile hält derzeit das family office der Industriellenfamilie Putsch (Recaro). Positiv: Nahezu der gesamte Emissionserlös soll dem Unternehmen selbst zufließen und vor allem in das margenstarke Geschäft mit eigenen Produkten gesteckt werden. Zukünftige Wachstumschancen sieht der Börsenkandidat auch im Ausbau eines Bioarchivs, dem besagten „Werkzeugkasten der Natur“. Weitere Details des Börsengangs wie Ausgabepreis oder Zeichnungsfrist dürften in den nächsten Wochen bekanntgegeben werden. Wir halten Sie darüber auf dem Laufenden. Fazit: Eines der interessantesten IPOs der letzten Jahre, jetzt muß nur noch der Preis stimmen.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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