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    Abgas-Affäre  4323  0 Kommentare Wird Volkswagen allein durchs Dorf getrieben? Eine Frages des Anfangsverdachts

    In der Abgasaffäre hat es ja fast den Anschein, der Volkswagenkonzern wird als Sündenbock durchs Dorf getrieben und alle anderen ducken sich weg. Die Namen vieler Autobauer sind mittlerweile gefallen und auch Bosch gab zu, nicht allein mit VW zusammengearbeitet zu haben. Bleibt Volkswagen dennoch allein auf weiter Flur?

    Sieht zumindest vorerst so aus. Neben dem Wolfsburger Autobauer gebe es laut Staatsanwaltschaft Stuttgart bislang keinen zweiten Autokonzern, der im Verdacht steht, mit Abschaltvorrichtungen die Abgasprüfungen manipuliert zu haben. „Wir haben das im Blick, weil es ja in der öffentlichen Diskussion ist, dass bei allen Autoherstellern getrickst worden ist“, sagte Staatsanwalt Jan Holzner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z.). „Stand jetzt gibt es keinen Anfangsverdacht gegen andere Autohersteller. Das gelte auch für Fiat.“ Diesen Namen hat jedoch die Firma Bosch ins Rennen gebracht, gegen die als Lieferant der Motorsteuerungssoftware ermittelt wird. Da Bosch auch eine Reihe von anderen Autoherstellern beliefert, geraten auch diese Lieferbeziehungen zunehmend in Blickfeld der Ermittler.

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    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dagegen ist sich sicher, dass Fiat eine „illegale Abschalteinrichtung“ verwendet hat und  fordert daher einen Verkaufs- und Auslieferungsstopp für den Fiat 500x MultiJet 2.0. Laut DUH nutzt Fiat für die Motorsteuerung eine Software von Bosch, die dafür sorge, dass die Abgasreinigung nach 1300 Sekunden abgeschaltet werde, also nach knapp 22 Minuten – während der offizielle Prüfzyklus (NEFZ) 20 Minuten dauert, so die "F.A.Z." Laut Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) war das Problem zuerst beim Test eines Fiat Ducato 3 L aufgetreten.

    Auf diese Vorgehensweise von Fiat ist das Kraftfahrtbundesamt von Bosch aufmerksam gemacht worden (wallstreet:online berichtete). Bosch-Chef Volkmar Denner hatte jüngst in der Bilanzpressekonferenz betont: „Ob so ein Umschalten unzulässig eingesetzt wird, können wir nicht beurteilen.“ Grundsätzlich seien Umschalteinrichtungen für Betriebsmodi „zulässig und notwendig“.

    Auch in einer Testreihe der Zeitschrift „auto motor und sport“ zeigte das Modell Fiat 500X ungewöhnlich hohe NOx-Werte. Bei der Messung der Abgaswerte im realen Straßenverkehr stieß dieses Fiat-Modell mit einem 1,6-Liter-Dieselmotor trotz NOx-Speicherkat auf einer 100 km langen Testrunde 845 mg NOx pro Kilometer aus. Das sei das 10,6-fache des Grenzwertes und das mit Abstand schlechteste Ergebnis aller Euro-6-Modelle in diesem Test. Im Vergleich zu einem VW Golf Diesel mit einem 2,0-Liter-Diesel, der im auto motor und sport-Test auf der Straße die niedrigsten NOx-Werte aller Dieselautos erreichte, lagen die Fiat-Werte fast sechsmal so hoch. Die Messungen fanden unter realistischen Bedingungen auf der Straße statt. Die offiziellen Messungen für die Zulassung eines Fahrzeugs finden hingegen unter Laborbedingungen auf einem Rollenprüfstand statt. 

    Vorladung? Nicht mit uns!

    Eine Einladung der Untersuchungskommission zur Aufklärung der Abgasaffäre hatte der italo-amerikanische Automobilhersteller FiatChrysler (FCA) ausgeschlagen und der Bundesregierung die lange Nase gezeigt. Es bestünde kein Anlass für eine Vorladung. Bei offenen Fragen solle man Kontakt mit den Anwälten des Automobilherstellers aufnehmen, berichtete "Die Welt". Eine rechtliche Handhabe, Manager des Konzerns einzubestellen, der seinen Sitz nicht in Deutschland hat, sehe Fiat Chrysler nicht (mehr dazu hier). Eine Argumentation, die wohl Volkswagen auch gern in den USA angebracht hätte.




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    Abgas-Affäre Wird Volkswagen allein durchs Dorf getrieben? Eine Frages des Anfangsverdachts In der Abgasaffäre hat es den Anschein, der VW-Konzern ist der alleinige Sündenbock. Die Namen vieler Autobauer sind mittlerweile gefallen und auch Bosch gab zu, nicht allein mit VW zusammengearbeitet zu haben. Doch die Ermittler sind noch nicht überzeugt.

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