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     1177  0 Kommentare Die Damokles-Schwerter für Aktien werden geringer und sind stumpf geworden - Seite 3


    Und was ist mit der Bewertung? Mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 12 ist der DAX zwar absolut nicht billig, im Vergleich zu anderen Leitindices in den USA oder Asien jedoch deutlich günstiger. Dank der geldpolitischen Happy Hour leben wir grundsätzlich nicht mehr im Zeitalter von Schnäppchenpreisen. Und wenn deutsche Staatspapiere im Durchschnitt mit einem KGV von etwa 1.500 bewertet sind, ist sofort klar, was relativ wirklich überteuert ist.
    Und warum sollte jetzt im zweiten Tertial 2016 - Mai, Juni, Juli, August - schlechte Aktienstimmung aufkommen? Nach den Verlusten zu Jahresbeginn fehlt mangels Gewinnmasse Potenzial für Aktienverkäufe. Für längerfristig orientierte Aktienanleger ist jetzt eher eine gute Zeit, Positionen in Marktschwächen aufzubauen.

    Sollte auch noch der Brexit ausbleiben, gibt es keinen Grund mehr für schlechte Aktienstimmung

    Längerfristig bleibt uns das Thema der politischen Eurosklerose zwar erhalten. Es ärgert mich zudem, dass die auch infrastrukturelle Reformverweigerung in Berlin dazu führt, dass sich Deutschland nicht mehr unter den Top 10 der wettbewerbsfähigsten Länder befindet. Ein Armutszeugnis! Sind wir weiterhin so reformunbeweglich wie Eisenbahnschwellen, wird das unseren Wirtschaftsstandort zukünftig sicherlich schwächen. Deutschland ist wirtschaftlich zu groß, um reformpolitisch klein zu sein. Aber ein unmittelbarer Kollateralschaden bleibt uns Aktienanlegern zumindest vorerst erspart.    

    Für Risikoentspannung sorgt nicht zuletzt der Blick auf die Verfassung der Aktienmärkte selbst. Der VDAX Volatilitätsindex, der die mögliche Schwankungsbreite für die nächsten 30 Handelstage misst, liegt - trotz vieler vermeintlicher Risiken - mit einem aktuellen Wert von gut 20 auf vergleichsweise sehr unterdurchschnittlichem Niveau. Wenn so Aktienkrise aussieht, bin ich ein Freund der Krise.


     

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    Daher sind am Jahresende auch DAX-Indexstände von über 11.000 Punkten möglich.
    Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG:
    http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Die Damokles-Schwerter für Aktien werden geringer und sind stumpf geworden - Seite 3 Eine weitere Leitzinssteigerung in den USA halte ich zwar weltkonjunkturell immer noch für so überflüssig wie ein Kropf. Dennoch kann ich mich mittlerweile für eine sanftmütige Zinserhöhung erwärmen. Denn die seit Amtsantritt von Frau Yellen …

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