BGA
Brexit nutzt niemanden - Unsicherheit und Vertrauensverlust schadet Großbritannien und Europa massiv - Seite 2
Großbritannien ohne die EU 85 Prozent! Es wird schon von daher nicht
unbedingt leichter, mit Ländern wie beispielsweise Südkorea ein
Handelsabkommen zu verhandeln und es ist gut möglich, dass
Großbritannien nicht die gleichen Konditionen aushandeln kann, wie
das wirtschaftliche Schwergewicht EU. Einmal ganz davon abgesehen,
was vom britischen BIP noch bleibt, wenn die Londoner City nicht mehr
Nabel der Finanzwelt ist.
"Eine weitere politische Folge wird die Sogwirkung in anderen
Mitgliedstaaten sein, wenn erstmals ein Staat aus der EU austritt.
Gerade in solchen Ländern, in denen populistische Parteien derzeit
einen sehr großen Zulauf haben und sich mehr oder weniger offen für
einen Austritt aus der EU aussprechen. Aus meiner Sicht liefe das auf
ein Ende der Europäischen Union hin, wie wir sie kennen. Denn es darf
nicht unterschätzt werden, dass zu den kulturellen und historischen
Unterschieden sich auch noch die ökonomische Schere immer weiter
öffnet - was sicherlich Wasser auf die Mühlen der Europagegner in
anderen Ländern ist. Europa würde sich letztlich marginalisieren.
Lediglich Frankreich und Großbritannien hätten dann noch durch ihren
ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat eine relative Bedeutung.
Demgegenüber würde aber Europa nicht mehr als ein großer, starker und
leistungsfähiger Kontinent wahrgenommen werden", warnt der
Außenhandelschef.
"Vor allem müssen wir den Ländern eine eigene nationale Identität
lassen. Denn sonst wird es nicht bei einem Brexit bleiben. In
Frankreich, in Italien, den Niederlanden oder in Tschechien könnte
sonst schon bald die nächste Abstimmung über einen Verbleib in Europa
folgen. Und auch in Deutschland können Europagegner noch besser ihr
Süppchen kochen. Brüssel muss sich wieder mehr um die große Linie
kümmern und darf sich nicht im Klein-Klein verlaufen. Fragen der
Migration, der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie des
Binnenmarktes müssen europäisch gelöst werden. Sicher gibt es auch
weiterhin den Bedarf an europaeinheitlichen Regeln. Gleichzeitig muss
aber nicht jedes Detail harmonisiert werden. Wir müssen endlich dafür
sorgen, dass das Subsidaritätsprinzip, das seit Maastricht 1992
vertraglich verankert ist, auch mit Leben gefüllt wird", mahnt der
BGA-Präsident an.
"Um es deutlich zu sagen: die Annahme, eine Rückbesinnung auf den
Nationalstaat wird unsere Probleme lösen, ist ein vollkommener
Trugschluss. Nur gemeinsam werden wir die großen, vor uns liegenden
Herausforderungen meistern können. Gemeinsam heißt aber eben auch, zu
schauen, was sollte europäisch gelöst werden und was lieber dezentral
durch die Mitgliedstaaten. Ich rechne fest damit, dass die Briten für
einen Verbleib in der EU stimmen werden", so Börner abschließend.
20, Berlin, 20. Juni 2016
OTS: BGA Bundesverb. Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6564
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Pressekontakt:
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529
lassen. Denn sonst wird es nicht bei einem Brexit bleiben. In
Frankreich, in Italien, den Niederlanden oder in Tschechien könnte
sonst schon bald die nächste Abstimmung über einen Verbleib in Europa
folgen. Und auch in Deutschland können Europagegner noch besser ihr
Süppchen kochen. Brüssel muss sich wieder mehr um die große Linie
kümmern und darf sich nicht im Klein-Klein verlaufen. Fragen der
Migration, der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie des
Binnenmarktes müssen europäisch gelöst werden. Sicher gibt es auch
weiterhin den Bedarf an europaeinheitlichen Regeln. Gleichzeitig muss
aber nicht jedes Detail harmonisiert werden. Wir müssen endlich dafür
sorgen, dass das Subsidaritätsprinzip, das seit Maastricht 1992
vertraglich verankert ist, auch mit Leben gefüllt wird", mahnt der
BGA-Präsident an.
"Um es deutlich zu sagen: die Annahme, eine Rückbesinnung auf den
Nationalstaat wird unsere Probleme lösen, ist ein vollkommener
Trugschluss. Nur gemeinsam werden wir die großen, vor uns liegenden
Herausforderungen meistern können. Gemeinsam heißt aber eben auch, zu
schauen, was sollte europäisch gelöst werden und was lieber dezentral
durch die Mitgliedstaaten. Ich rechne fest damit, dass die Briten für
einen Verbleib in der EU stimmen werden", so Börner abschließend.
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